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Connecting the dots als Anforderungsmanagerin

/ von Petra H. | Anforderungsmanagerin bei LIWEST Kabelmedien GmbH
/ veröffentlicht am 3. März 2022
/ Lesezeit 3 Minuten

Vom vielfältigen Arbeitsalltag als Anforderungsmanagerin und der Bedeutung zielgruppenspezifischer Kommunikation auf Augenhöhe.

Hallo, ich bin Petra und erzähle dir kurz, wie mein Berufsweg nach dem Studium aussieht und welche Erfahrungen ich dir weitergeben kann:

Das musst du über mich wissen

  • Studium: Diplom

    Engineering für Computer-basiertes Lernen

  • Hochschule:

    FH Oberösterreich, Campus Hagenberg

  • Abschlussjahr:

    2009

  • Mein erster Job war:

    Betreuung von Produktwebsites und Contenterstellung für die Produktpräsentation eines Software-Unternehmens

  • Das steht jetzt auf meiner Visitenkarte:

    Anforderungsmanagerin

Berufsalltag: Ein kurzer Einblick für dich

Du gehst Montagfrüh in die Arbeit – Wie sieht eine typische Arbeitswoche bei dir aus? Woran arbeitest du?

Meine Tagesabläufe und Arbeitsbereiche sind sehr vielfältig. Der Montag startet beispielsweise immer mit einer teaminternen Abstimmung zu aktuellen Themen, um Schwerpunkte für die kommende Woche festzulegen und für die Retrospektive. Zudem findet jeden Tag ein kurzes Daily statt, indem ich mich fortlaufend mit Kolleg*innen über aktuelle Themen austauschen kann.

Alle zwei bis drei Wochen steht der Mittwoch im Zeichen der Prozesserarbeitung bzw. -verbesserung mit dem gesamten Team. 👩‍💻

Welche Herausforderungen bringt dein Job mit sich?

Anforderungsmanagement benötigt sehr viel Kommunikation und Organisation. Ein Anforderungsmanager begleitet eine Software-Anforderung über den ganzen Zyklus: von der Spezifikation bis hin zum GoLive bzw. der Übergabe an den Betrieb und den*die Anforderer*in.

Es kann zwar für einen bestimmten Zeitraum der Hauptfokus auf einige wenige Anforderungen gelegt werden, aber im Gegensatz zu einer*einem Entwickler*in z. B., die*der sich auf wenige Themen fokussieren muss, ist im Anforderungsmanagement immer der ganze Backlog im Auge zu behalten.

Die Umsetzung hat natürlich immer Auswirkungen auf die Ressourcenplanung. Deswegen muss man auch immer die Ohren und Augen für neue, größere bzw. dringende Themen, die zeitnah relevant werden könnten, offen halten. 👀

Was ist der Hauptgrund, warum du deinen Job magst?

Es ist eine abwechslungsreiche Tätigkeit, die ständig neue Herausforderungen mit sich bringt. 💪

Auf welches berufliche Projekt blickst du besonders gern zurück oder arbeitest derzeit sehr gerne daran?

Die Etablierung des Anforderungsmanagements inklusive der Verbesserung von Kommunikation und Schaffung von Transparenz mit Unternehmen aus dem Konzern und Partnerunternehmen österreichweit. ✅

"Bei einem guten Team können persönliche Schwächen etwas ausgeglichen werden und Stärken bewusst genutzt werden."

Kenntnisse, die du dafür brauchst

Wie viel müssen Absolvent*innen bei ihrem Berufseinstieg bereits können?

Fachliches Wissen über die Software eines Unternehmens oder die Branche lernt man direkt im Job. Im Anforderungsmanagement ist  Informatikgrundwissen dennoch extrem hilfreich. Wichtig sind darüber hinaus analytisches Denkvermögen und Softskills wie Empathie, Kommunikationsstärke und Moderationsfähigkeit. Bei einem guten Team können persönliche Schwächen etwas ausgeglichen werden und Stärken bewusst genutzt werden. 💯

Über welche Kenntnisse/Fächer aus dem Studium bist du heute besonders froh?

Ich bin generell über die interdisziplinäre Gestaltung des Studiengangs bis heute froh. Es war zwar eine techniklastige Ausbildung, die aber immer mit anderen Disziplinen aufgelockert wurde (z. B. Pädagogik, Lernpsychologie, Wissensmanagement, Usability). Trotzdem wurde darauf geachtet, zwischen den verschiedenen Themen Bezug herzustellen. 👩‍🎓

So lernt man übergreifend zu denken und mal einen anderen Blickwinkel einzunehmen – das ist auch heute noch wichtig in meinem Job. 

Gibt es Kenntnisse, die du heute brauchst, die du dir aber erst aneignen musstest?

Anforderungsmanagement (Requirements Engineering) wird leider in den wenigstens Informatikstudiengängen ausreichend berücksichtigt.

Verschiedenste Zusatzausbildungen haben mir das IT-Anforderungsmanagement fachlich näher gebracht und meine Soft Skills (u. a. Rhetorik) verbessert. Wichtig ist ein Wissen über gut strukturierte und möglichst effiziente Meetings, Moderationsfähigkeit, aber auch der Zielgruppen angepasste Kommunikation und ein wenig Konfliktmanagement.

Deine Einschätzung zu den unterschiedlichen Bachelor-, Master- und Doktorat-Abschlüssen: Welcher Ausbildungsgrad ist in deinem Bereich unbedingt nötig?

Wenn man ins Anforderungsmanagement kommt, ist ein bisschen Berufserfahrung oder zumindest Projekterfahrung notwendig, um Situationen besser einschätzen zu können. Ein Mindestmaß könnte z. B. auch schon durch die Teilnahme an Studienprojekten gegeben sein – vor allem mit etwas Talent im Bereich der Soft Skills und vor allem Social Skills.

Der Unterschied kann darin bestehen, welche Themen man primär zugeteilt bekommt. Hauptsache ist aber immer, dass man den Leuten, mit denen man zusammenarbeitet, auf Augenhöhe begegnet – egal welchen Titel man selbst innehat. 🎯

☝️ Mein Tipp

Ein Ratschlag an mein früheres Ich: Marketing bzw. Websitebetreuung ist nichts für dich. Such dir ein Mentoringprogramm! 💭

Du willst mehr von Petra erfahren? Im Talto Talk erzählt sie uns mehr über ihren Arbeitsalltag als Anforderungsmanagerin. Zudem lässt sie dich daran teilhaben, wie sie es schafft, über alle Anliegen den Überblick zu behalten und abzuwägen, welche Anforderungen Priorität haben. Hier geht's zum Talto Talk mit Petra

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