Leadership vs. Management: Was ist der Unterschied?

Leadership und Management sind Qualitäten, auf die viele Unternehmen bei Angestellten großen Wert legen. Speziell Bewerber*innen ohne betriebswirtschaftlichen Hintergrund tun sich aber oft schwer herauszufinden, was genau Arbeitgeber*innen damit meinen. Denn obwohl die beiden Skills Führungsqualitäten beschreiben, gibt es klare Unterschiede.

Leadership ≠ Management

Laut Gabler Wirtschaftslexikon ist Leadership ein Teilbereich des Managements. Unter Management versteht man meist administrative Fertigkeiten und Aufgaben, während es bei Leadership eher um die Führung von Personen geht. 

Die Website Leadershipjournal.de bezieht sich bei der Unterscheidung der Aufgaben auf den Harvard-Professor John P. Kotter, der die Diskussion rund um Leadership maßgeblich geprägt hat. Ihm zufolge umfasst Management vor allem Planung, Budget, Organisation, Personalentscheidungen, Controlling und Problemlösungen. Beim Leadership hingegen geht es eher darum, Richtungen vorzugeben, Mitarbeiter*innen danach auszurichten und sie zu motivieren und zu inspirieren. 

Vereinfacht gesagt: Management hat einen starken BWL-Fokus, während Leadership vor allem die zwischenmenschlichen Aufgaben des Managements abdeckt.

Wie lerne ich diese Skills?

Wie alle anderen berufsbezogenen Fertigkeiten kannst du Leadership- und Management-Skills lernen. Dazu musst du nicht zwingend Betriebswirtschaft studieren, auch wenn BWL-Studierende hier klar im Vorteil sind. Einige Hochschulen wie etwa die Universität Graz oder Universität Augsburg bieten eigene Lehrveranstaltungen, bei denen Studierende aus anderen Richtungen verschiedenste unternehmerische Grundkenntnisse erlernen. Wenn du dich so richtig vertiefen möchtest, bieten viele Hochschulen und Organisationen Kurse und Lehrgänge zum Thema Führung, bei denen du dich wirklich auf Leadership spezialisieren kannst. Die sind aber oft nicht günstig und daher eher geeignet, wenn du bereits in der Arbeitswelt Fuß gefasst hast und dich berufsbegleitend weiterbilden möchtest.

Abgesehen davon, kannst du während deines regulären Studiums schon erste Erfahrungen sammeln und deine Kompetenzen erweitern. Das geht, indem du zum Beispiel oft unliebsame Gruppenarbeiten oder sonstige Projekte für dich nutzt, und die Rolle der Projektleitung übernimmst. Da bist du nicht nur organisatorisch gefragt, sondern musst auch versuchen, deine Mitstudierenden zu motivieren. Das funktioniert genauso gut bei Praktika oder wenn du dich privat in einem Verein oder anderweitig ehrenamtlich engagierst. So kannst du deine Fähigkeiten bei Bewerbungsgesprächen gleich mit konkreten Beispielen belegen.

Nicht nur für Führungskräfte

Wenn du irgendwann eine Führungsposition anstrebst, wirst du nicht umhinkommen, dir Management- bzw. Leadership-Skills anzueignen. Wichtig ist aber immer, daran zu denken, dass du kein*e Expert*in für beides sein musst. Nicht alle, die gute Manager*innen sind, sind gute Leader und umgekehrt. Beides sind wichtige Qualitäten, die Unternehmen brauchen, um erfolgreich zu sein. 

Auch wenn du keine Führungsposition anstrebst, sind Leadership-Skills immer nützlich. Mitarbeiter*innen, die ihre Kolleg*innen motivieren und begeistern können – eine klassische Leadership-Aufgabe –, sorgen für eine bessere Unternehmenskultur und sind auf allen Hierarchiestufen wichtig. Also egal ob du mal eine Führungskraft sein möchtest oder nicht, mit Leadership-Skills wirst du im Bewerbungsprozess einen klaren Vorteil haben. Und mit Management-Skills sowieso.

Falls du Antworten für deinen Berufseinstieg in Punkto Management und Führung benötigst, kann dir unser Blogartikel "Berufseinstieg Management und Führung: Hoch hinaus oder tiefer Fall?" sicher weiterhelfen!