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"Gläserne Decke": Warum sind Frauen seltener in Führungspositionen?

/ von Merle Hubert
/ veröffentlicht am 10. Februar 2023
/ Lesezeit 3 Minuten

Wir schreiben das Jahr 2023 – doch nach wie vor sind Frauen im Vergleich zu Männern kaum in Führungspositionen vertreten. Was ist diese "Gläserne Decke" und stimmt es, dass weiblich assoziierte Emotionalität und Führungspersönlichkeit nicht zusammen passen?

⚠️ Eines möchten wir vorausschicken: In diesem Artikel beziehen wir uns auf Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Dies impliziert fälschlicherweise, dass es nur zwei Geschlechtsidentitäten gibt. Doch es gibt mehr – und somit viel Platz für Diskriminierungen und Benachteiligung.

So viele Frauen gibt es in Führungspositionen

🇩🇪 Deutschland

  • Bei Unternehmen ab 10.000 Mitarbeiter*innen lag der Frauenanteil im März 2022 bei nur 16,9 %.
  • Laut Statistischem Bundesamt werden nur 29,4 % der Führungspositionen von Frauen besetzt.
  • Seit ganzen zehn Jahren (!) hat sich dieser Prozentsatz kaum verändert.

🇦🇹 Österreich

  • Bei den 200 umsatzstärksten Unternehmen in Österreich wurden nur 8,9 % der Positionen in Geschäftsführungen
  • und gerade einmal 24,7 % der Aufsichtsposten von Frauen besetzt.

Quellen: Statista, Bundeskanzleramt

Diese Begriffe solltest du unbedingt kennen

"Gläserne Decke"

... ist eine unsichtbare, aber undurchdringliche Barriere, die verhindert, dass Frauen oder Angehörige von Minderheiten – unabhängig von ihrer Qualifikation oder Leistung – nicht in eine Führungsposition aufsteigen aufgrund von strukturellen und gesellschaftlichen Ursachen. 

Beispiele:

  • 🚻 Stereotype und geschlechterspezifische Rollenbilder
  • 🪞 fehlende weibliche Vorbilder
  • 🧑‍🍼 unzureichende Infrastruktur (zB Kinderbetreuung, Kindergärten und KITA-Plätze)
  • 🙌 Ungleichverteilung von "Care"-Arbeit (zB Haushalt, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen)

"Gläserne Klippe"

Frauen sind häufiger in unsicheren Führungspositionen mit einem hohen Risiko zu Scheitern – entweder weil:

  • 🌋 sie an die Spitze eines Unternehmens berufen werden, das sich in einer Krise befindet oder
  • 🙅‍♀️ sie nicht die Ressourcen und Unterstützung erhalten, die für eine erfolgreiche Arbeit erforderlich wären.

Quelle: Europäische Union

Klischees, Vorurteile und viele Missverständnisse

Zum Vorwurf Emotionalität: Stimmt es, dass Frauen aufgrund ihrer emotionaleren Persönlichkeit weniger für Führungspositionen geeignet sind?

🗣 "Sei kein Mädchen!" – "Weinst du gleich?" – "Du bist so sensibel!" – "So kann ich dich nicht ernst nehmen" – "Sei nicht so empfindlich!" oder "Was für eine Dramaqueen" ...

Ja, auch im Jahr 2023 bekommen besonders Frauen diese Sätze immer wieder in ihrem Berufsalltag zu hören. Der Vorwurf lautet: "Frauen seien emotionaler, Männer dagegen rationaler und deswegen besser für Führungspositionen geeignet." 🫀 🦾 🧠

Doch das stimmt nicht! Verschiedene Studien beweisen, dass sich der Führungsstil von Männern und Frauen im Grunde nicht wesentlich unterscheidet. Außerdem gibt es keine wissenschaftlichen Belege, die einen Erfolgsunterschied zwischen männlichen und weiblichen Führungskräften beweisen.

Was ist "Female Leadership"?

Female Leadership beschreibt einen Führungsstil, der Eigenschaften wie beispielsweise Empathie und Kooperationsbereitschaft den traditionelleren Führungsanforderungen wie etwa Durchsetzungskraft gleichsetzt. Statt autoritär-charismatischer Führungskultur wird immer häufiger eine partizipativ-kooperativer Stil befürwortet. 👂

Dieses Konzept hat in den letzten Jahren immer mehr an Aufmerksamkeit bekommen. Dennoch ist der Begriff mit Vorsicht zu genießen, da er erneut bestimmte geschlechtsstereotypische Verhaltensmuster reproduziert und dem Faktor Geschlecht zu viel Bedeutung beimisst. Dennoch ist das Konzept an sich nützlich und lässt sich auf andere Bereiche anwenden.

❗️Fazit: Egal welches Geschlecht – jede Person hat individuelle Fähigkeiten und das Potential, eine Führungsposition zu übernehmen. Stelle dein Können unter Beweis und glaube an dich selbst.

Und was sagen weibliche Talto-Vorbilder?

Ulrike ist Data Engineer bei AT&S hat bereits Erfahrung in der Rolle als Lead – ihr Tipp: "Bleibe immer du selbst, um eine authentische Führungsperson zu sein!"

Jacqueline von WORTSTARK ist ein weiteres, motivierendes Vorbild. Sie hat ziemlich rasch nach dem Berufseinstieg eine Führungsrolle übernommen und ist schnell in diese Aufgabe hineingewachsen: "Eine Führungsrolle zu übernehmen, war etwas vollkommen Neues für mich. Ich habe schon damals erkannt, dass Neugier und vor allem der Spaß an der Sache sehr wichtige Voraussetzungen für eine gute Führungsperson sind." 🔥

Du träumst ebenfalls davon, die Karriereleiter hinaufzuklettern und möchtest später eine leitende Position übernehmen? Wir haben alle wichtigen Infos rund ums Thema Leadership für dich auf unserem Blog, darunter welche verschiedene Führungsstile es gibt und was Conscious Leadership ist.

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