MINT-Berufe: Als Frau Karriere machen!

Wir haben jede Menge Beispiel und Argumente, warum Frauen mindestens genauso gut für MINT-Fächer geeignet sind – und wie du deine technisch-naturwissenschaftliche Karriere angehen solltest.

Du hast bestimmt schon hundertmal billige Ausreden und Erklärungen gehört wie: "Frauen interessieren sich nun mal weniger für diese Berufe, weil sie von Natur aus sozial veranlagt sind." – Doch, dass das nicht stimmt, ist mittlerweile wohl allen klar.

Woran liegt es dann? 4️⃣ mögliche Gründe sind:

Stereotypen und Geschlechterrollen

Nach wie vor gibt es viele gesellschaftliche Klischees und Stereotypen, die die Berufswahl beeinflusst. MINT-Berufe werden dabei als "typische Männer-Berufe" abgestempelt. Diese Geschlechterbilder werden in der Schule, in der Familie oder in der Arbeitswelt reproduziert und beeinflussen nach wie vor die Berufsentscheidung. Sogar bei 6-Jährigen, wie eine Studie aus den USA zeigt.

Fehlende Vorbilder


Fakt ist, es fehlt an weiblichen Rolemodels. Steven Hawkins, Galileo, Newton oder Einstein – die meisten berühmten Naturwissenschaftler waren Männer. Es ist an der Zeit, die Bühne auch für weibliche MINT-Talente freizuräumen.

🎙️ Wir machen den ersten Schritt und haben dir ein "Best Of" aus unseren Talto Talks zusammengestellt – mit Frauen, die in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen arbeiten und dort Karriere machen. Was dich überraschen wird: Wir mussten gar nicht so lange danach suchen, wie du vielleicht denkst.

Defizite in der Schule

Mal ehrlich, schon in der Schule wird viel zu wenig unternommen, um Mädchen für MINT zu begeistern. Dazu kommen die Schulnoten: Eine Studie der Universität Bamberg fand heraus, dass sich Frauen seltener für ein MINT-Studium entscheiden, weil sie in der Schule schlechtere Note in Mathe bekommen als etwa in Deutsch. Logisch, dass viele dann für ihr Studium das Fach wählen, in dem sie in der Schule besser waren.

Männerdominierte Arbeitswelt

Ein männerdominiertes Arbeitsumfeld ist für viele Frauen alles andere als verlockend: Für eine 1 von 4 Studentinnen, die in einer britischen Studie befragt wurde, kam ein MINT-Beruf alleine deshalb nicht in Frage, da in diesem Bereich Männer stark in der Überzahl sind.

☝️ Hinweis: Uns ist bewusst, dass dieser Artikel sich ausschließlich auf zwei Geschlechter fokussiert – mit dem Wissen, dass es mehr gibt und es für Personen, die sich nicht als Mann oder Frau bezeichnen, in der Arbeitswelt noch schwerer ist.

Das Personalberatungsunternehmen S-Three befragte in einer Studie knapp 2.000 Arbeiter*innen aus dem Ingenieurwesen und der IT-Branche über ihren Berufsalltag.

• Erschreckende 9 % der Befragten gaben an, dass sich Frauen und Männer hinsichtlich ihrer Kompetenzen, Stärken und Schwächen im Beruf unterscheiden und dass folglich Geschlechterdiskriminierung im Arbeitsleben legitim sei. 😬
• Rund 60 % Prozent der Frauen gaben zu, schon einmal wegen ihres Geschlechtes diskriminiert worden zu sein.
• Das mache sich vor allem beim Gehalt (51 %) 💵 oder bei Beförderungen (32 %) 📈 bemerkbar.

Quellen: S-Three, Springer Professional

Du bist an den MINT-Fächern interessiert? Dann solltest du dich auf keinen Fall von Vorurteilen unterkriegen oder einschüchtern lassen. Wir haben 6️⃣ Tipps für dich, wie du als Frau in deinem MINT-Traumberuf durchstarten kannst!

✅ MINT ausprobieren

Du bist dir unsicher, ob ein technisch-naturwissenschaftlicher Job zu dir passt? Es gibt zahlreiche Initiativen, wie etwa "Komm, mach MINT", die  dir bei der Berufs- und Studienwahl helfen und bei denen du dich ausprobieren kannst!

💡 5 Anzeichen: Wir haben in einem eigenen Artikel einen kleinen Selbsttest, mit dem du herausfinden kannst, ob eine MINT-Karriere das Richtige für dich ist.

✅ Praktische Erfahrungen sammeln

Schnuppere schon während deines Studiums in die verschiedenen Berufsfelder hinein und sammle praktische Erfahrungen.

☝️ Praktika gesucht? Wir haben auf unserem Karriereportal viele passende Praktikumsstellen in deiner Nähe.

✅ MINT-Stipendien

Laut einer aktuellen Studie befürchtet fast ein Viertel der befragten Schülerinnen (24,3 Prozent), dass ein MINT-Studium für sie zu teuer wäre und sie aufgrund der hohen Belastung und dem hohen Zeitaufwand im Studium keinem Nebenjob nachgehen könnten. Ein Stipendium kann dich unterstützen.

Hier ein paar nützliche Links für Österreich und Deutschland (eine kleine Auswahl):

• 🇦🇹 APART-MINT der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
• 🇦🇹 Förderungen von Frauen im MINT-Bereich (Republik Österreich)
• 🇦🇹 START-Stipendien
• 🇩🇪 Komm, mach MINT-Stipendienübersicht
• 🇩🇪 MTU Studien-Stiftung
• 🇩🇪 myStipendium
• 🇩🇪 Fördermöglichkeiten-Übersicht von academics

✅ Vorbilder, Role Models & Idole

Nur, weil kaum über bekannte oder berühmte Frauen im MINT-Berufen berichtet wird, heißt es nicht, dass es keine gibt. Suche dir dein eigenes Vorbild und lasse dich von anderen Frauen inspirieren!

✅ MINT-Networking

Genau wie in vielen anderen Branchen auch, ist Networking das A und O. Gerade in den MINT-Berufen solltest du dich als Berufseinsteigerin mit anderen Female-Professionals vernetzen, damit ihr euch gegenseitig unterstützen und austauschen könnt.

Beispiels sind Let's Empower Austria (LEA), die Business & Professional Women (BPW) oder das Netzwerk Femtec, dass MINT-Talente fördert. 🤝

✅ Überzeuge mit deinen individuellen Fähigkeiten: Egal welches Geschlecht!

MINT-Berufe sind zwar ein männerdominiertes Arbeitsfeld. Davon solltest du dich auf keinen Fall abschrecken lassen. Überzeuge mit selbstbewussten Auftreten, Durchsetzungsvermögen und deinen Skills, die du dir angeeignet hast.

Und: Lass dir niemals einreden, dass du als Frau schlechter für etwas geeignet bist, sondern glaube an dich und deine individuellen Fähigkeiten. Denn das, was du kannst, hängt nicht davon ab, welches Geschlecht du hast.

Du möchtest in den MINT-Fächern durchstarten und strebst eine Karriere als Forscherin, Entwicklerin, Technikerin, Mathematikerin & Co. an? Dann stöbere dich doch mal auf unserer Karriereplattform nach Jobs in deiner Nähe und erfahre mehr über potenzielle Arbeitgeber*innen auf den Unternehmensprofilen.