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Stressfragen im Jobinterview: Wie du gelassen und souverän antwortest

/ von Charlotte Köther
/ veröffentlicht am 12. April 2022
/ Lesezeit 3 Minuten

Warum sind Kanaldeckel rund und nicht eckig? Gute Frage, aber was hat das mit deinem Bewerbungsgespräch zu tun? Auch wenn es auf den ersten Blick unwahrscheinlich klingt, musst du bei deinen Jobinterviews mit genau dieser Art Fragen rechnen. Bei diesen sogenannten Stressfragen kannst du dich schnell einmal unsicher und überfordert fühlen. Aber keine Panik! Wir zeigen dir, worum es bei Stressfragen geht, welche Arten an Fragen es gibt und vor allem eines: 👉 Wie du richtig reagierst!

Oft erscheinen Stressfragen uns skurril, aus dem Kontext gerissen oder sogar ungerechtfertigt. Wieso sollte ein*e Personaler*in dich auch absichtlich verunsichern wollen, obwohl du dich während eines Vorstellungsgesprächs sowieso schon in einer Stresssituation befindest? Die einfache Antwort lautet:

Weil sie*er dich kennenlernen möchte. 😘 Und zwar über deine vorbereiteten Antworten hinaus. Die*der Recruiter*in möchte hinter die Fassade blicken, die du für das Gespräch aufgesetzt hast. Deswegen versucht sie*er bewusst, dich aus dem Konzept zu bringen, um zu sehen, wie du reagierst. So gesehen sind Stressfragen extrem hilfreich.

Denn schließlich geht es im Bewerbungsgespräch ja genau darum: Dich als authentische Gesamtperson kennenzulernen und nicht nur auf z.B. deine fachlichen Kompetenzen zu achten.

Wie du dich von Stressfragen nicht stressen lässt

Auch wenn du dich auf Stressfragen nicht vorbereiten kannst, kannst du auf sie vorbereitet sein. 💡 Dabei ist es wichtig zu wissen, dass niemand von dir eine perfekte Antwort erwartet. Die gibt es auch gar nicht, sondern nur die Antwort, die zu dir und deiner Persönlichkeit passt. Worauf es ankommt ist, dass du souverän und authentisch bleibst. Lass dich von Stressfragen nicht aus der Ruhe bringen und bleib immer sachlich und charmant. 

Als Hilfe kann dir die COOL-Formel dienen:

  • Contenance bewahren: Bleib ruhig und lass dir Zeit. So ist deine Antwort nicht nur präziser, sondern du wirkst auch selbstsicher und professionell.
  • Offenheit signalisieren: Zeig, dass du für Stressfragen offen bist.
  • Objektivität herstellen: Zerlege kniffelige Fragen in ihre Einzelteile.

  • Labern vermeiden: Antworte kurz.
❗Auf keinen Fall solltest du Stressfragen als Angriff verstehen oder sie persönlich nehmen!

Auch in deinem zukünftigen Job wirst du immer wieder in Situationen kommen, in denen du zuerst nicht sicher bist, wie du reagieren sollst und die dich unter Stress setzen. Eine Stressfrage kann deswegen auch als Arbeitsprobe verstanden werden. Generell solltest du niemals vergessen, dass es in einem Jobinterview um gegenseitigen Respekt und Wertschätzung 🤝 geht – von beiden Seiten.

Die typischsten Arten von Stressfragen und wie du sie professionell beantwortest

Kurz Vorweg: Es macht keinen Sinn, wenn du dir im Vorhinein Antworten auf die häufigsten Stressfragen überlegst und diese auswendig lernst. Es kann aber trotzdem helfen, wenn du dich vor dem Gespräch bereits mit Stressfragen vertraut gemacht hast.

1️⃣ Analogie-Fragen hören sich zunächst komplett sinnlos an, wie etwa "Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie?"

Hier sollst du dich in einem anderen Kontext als dem Jobinterview darstellen. Bring in die Antwort deine wichtigsten Softskills, Werte und (beruflichen) Ziele mit ein, die zum Unternehmensprofil passen.

2️⃣ Provokationen sollen dich zu irgendeiner unerwarteten Reaktion oder Aussage veranlassen und spielen mit deinen möglichen Schwächen, z.B. "Sie haben ja ziemlich lange studiert…"

Denk daran: Jede*r hat Schwächen, aber auch hier geht es nur darum, zu testen, wie du reagierst. Bleib ruhig, antworte offen und erwähne auch die Vorteile deiner vermeintlichen Schwäche.

3️⃣ Brainteaser sind Knobelaufgaben, z.B. "Wie viele Gärten gibt es in Deutschland?"

Deine Kreativität ist gefragt! Lass dich nicht einschüchtern und nimm dir vor allem bei dieser Frage Zeit für deine Antwort. Wichtig ist, dass du dich für eine klar definierte Lösung entscheidest und logisch argumentierst.

4️⃣ Trichterfragen beginnen „harmlos“ und gehen dann immer weiter ins Detail, z.B. "Haben Sie schon mal ein Projekt geleitet?" oder "Welche Abschnitte waren am kritischsten?"

Rechne von Anfang an mit herausfordernden Nachfragen und lass mit einfließen, wie du Probleme im Projekt gelöst hast. Bei dieser Frage macht es tatsächlich Sinn, wenn du dir schon vor dem Gespräch Gedanken über glaubwürdige Antworten gemacht hast.

5️⃣ Unerwartetes Schweigen testet deine Nervenstärke. Warte eine Minute und nutze dann die Zeit, um eigene Fragen zum Unternehmen zu stellen.

Bereit für die Stressfragen: Auf zum Jobinterview!

Stressfragen gehören zu den meisten Bewerbungsgesprächen also einfach dazu und sind kein Grund, dich zu verunsichern. Bereit dich darauf vor und legen dir schon mal eine Antwort zurecht (wir haben Tipps für einige dieser Killerfragen auf unserer Plattform). Deinem nächsten Vorstellungsgespräch steht damit nichts mehr im Weg. 😍

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