Die "Talto Top 5" der Selbstpräsentation

Die meisten Vorstellungsgespräche beginnen mit "Erzählen Sie etwas über sich selbst!" Das ist in dieser außergewöhnlichen Situation gar nicht so einfach – wie auch unser Talto Jobinterview-Check zeigt: 9 von 10 wollen mehr über Selbstpräsentationen erfahren, was dabei keinesfalls fehlen darf und wie du dich am besten darauf vorbereiten kannst.

Mit den "Talto Top 5" für Selbstpräsentationen antwortest du selbstbewusst, interessant und auf den Punkt gebracht: 1️⃣ Verständnis 2️⃣ Inhalt 3️⃣ Struktur 4️⃣ Gemeinsamkeiten 5️⃣ Vorbereitung

Deine Gesprächspartner*innen haben deine Bewerbung bereits gelesen und wollen dich nun näher kennenlernen. Natürlich solltest deine Angaben aus dem Lebenslauf verifizieren und nochmal näher erklären, aber vermeide, deinen Lebenslauf auswendig aufzusagen.

• ☝️ Besser ist es, relevante Highlights zu setzen, die einerseits interessant für das Unternehmen sind und andererseits zeigen, warum du diesen Job haben willst. 

Die Selbstpräsentation gibt darüber Aufschluss, wie eloquent du bist, ob du Fakten auf den Punkt bringen und priorisieren kannst.

• ☝️ Zeige deine Persönlichkeit, Interessen und Motivation.

Um das Eis zu brechen, könntest du auch Privates erwähnen, aber ohne persönliche Details und immer mit Fokus auf die Stärken, die du dem Unternehmen vermitteln willst.

So könntest du beispielsweise Hobbys erwähnen, die deine intellektuelle Entwicklung und/oder dein Engagement für die Gemeinschaft oder auch welche, die deine persönliche Disziplin, Zielstrebigkeit und Leistung zeigen (zB Literatur, Musik, Vereinstätigkeiten, Freiwilligenarbeit, das Erlernen einer neuen Sprache, Training für einen Halbmarathon etc.). Die Erwähnung persönlicher Interessen ist eine gute Möglichkeit, deine Selbstpräsentation abzurunden und gleichzeitig einen professionellen Ton beizubehalten.

Egal ob im Assessment Center, im Vorstellungsgespräch oder auch im Motivationsschreiben – die Selbstpräsentation soll kurz und bündig vermitteln, warum du die richtige Person für den Job bist. Diese Informationen braucht es unbedingt:

• 🎓 Deine Ausbildung: Priorisiere jene Stationen, die relevant für den Job sind, für den du dich gerade bewirbst. Erkläre beispielsweise warum du die Ausbildung gewählt hast, was deine persönlichen Highlights waren und warum.
  
  
• 📃 Deine Berufserfahrung: Im Idealfall hast du bereits Berufserfahrung, die das widerspiegelt, was du auch in Zukunft machen willst. Doch selbst wenn du keine (einschlägige) Berufserfahrung hast, kannst du auf Teamwork, deine Zuverlässigkeit, deinen Arbeitswillen usw. eingehen. Ehrenamtliche Tätigkeiten zeigen zusätzlich, dass du dich für die Gemeinschaft engagierst und Verantwortung übernimmst. Vergiss nicht: Das Unternehmen hat deinen Lebenslauf bereits gelesen und dich daher überhaupt erst eingeladen!
  
  
• 🧠 Deine Kompetenzen: Wenn du über deine Berufserfahrung und Ausbildung sprichst, solltest du immer wieder deine Fachkenntnisse, Kompetenzen und persönlichen Eigenschaften durch die Erzählung praktischer Beispiele einfließen lassen. Welche positiven Eigenschaften oder Merkmale besitzt du, die dir in dieser Position von Nutzen sein werden? Haben dich Freund*innen oder Kolleg*innen zum Beispiel als besonders organisiert beschrieben? Neugierig? Unternehmungslustig? Notiere dir ein paar zum Job passende Eigenschaften und versuche, sie mit aktuellen Beispielen aus deinem Leben, in denen du diese Eigenschaft verkörpert hast, zu verbinden.

Je nachdem, wo du die meisten Parallelen zu dem neuen Job siehst kannst du entweder ↗️ chronologisch aufsteigend (von der Vergangenheit in die Gegenwart) oder ↘️ chronologisch absteigend (von der Gegenwart in die Vergangenheit) erzählen.

• ☝️ Die Form sollte abhängig von der Relevanz der Aufgaben für die Stelle, für die du dich bewirbst, gewählt werden.

Wenn zum Beispiel deine jüngste Tätigkeit viele der Fähigkeiten und Qualifikationen beinhaltet, die für die Stelle erforderlich sind, solltest du mit der Gegenwart beginnen. Wenn du dich jedoch beruflich neu orientierst und deine bisherigen Erfahrungen in einem engeren Zusammenhang mit der Stelle stehen, solltest du damit beginnen.

Es gab sicher den Moment, als du etwas in der Jobanzeige gelesen hast, das 100 % zu dir und deinem Karrierewunsch passt. Das könnte die Aussicht auf eine bestimmte Tätigkeit sein, der Einsatz gelernter Skills oder auch das Unternehmen selbst. Darauf kannst du den Fokus in der Selbstpräsentation legen – denn es ist authentisch und glaubwürdig.

• ☝️ Vermeide Faktoren wie Gehalt, Home-Office oder Unternehmens-Benefits.
• ☝️ Suche dir lieber Aktivitäten oder Eigenschaften, die direkt mit dem Job, dem Unternehmen oder der Branche zu tun haben.

Wenn du dich im Internet bzw. auf Social Media über das Unternehmen und die Branche informierst, bekommst du einen besseren Eindruck von der Aufgabe, den Zielen und den Trends. Wie stimmen diese mit deinen beruflichen Zielen überein? Was gefällt dir am Unternehmen insgesamt und welche Initiativen fandest du gut? Was reizt dich an der Zukunft der Branche?

• ☝️ Stelle die Gemeinsamkeiten in den Vordergrund.

Es ist ganz easy, Gemeinsamkeiten zwischen deinen beruflichen Zielen und Werten, der Zukunftsvision des Unternehmens oder Branchentrends, die du für besonders wichtig hältst, in deine Selbstpräsentation einfließen zu lassen. Das unterstreicht deine Motivation und auch dein Wissen!

Versuche nun, deine Selbstpräsentation mit eigenen Worten niederzuschreiben. Überlege dir, wie du starten willst, in welchem zeitlichen Ablauf du deine Erfahrungen präsentierst und wann du welche Beispiele einfließen lässt. 

• ☝️ Du kannst dich dabei an "Ich bin, ich kann, ich will" orientieren.
• ☝️ Oder du nutzt die bekannte Marketing-Formel AIDA.

AIDA steht als Abkürzung für "Attention, Interest, Desire, Action", kommt ursprünglich aus der Werbung und soll in deinem Fall helfen, dass sich das Unternehmen für dich entscheidet. So könnte die Selbstpräsentation daher aussehen:

• 😲 ATTENTION – Aufmerksamkeit: Gewinne mit den ersten beiden Sätzen die Aufmerksamkeit deines Gegenübers. Wolltest du schon als Kind an Computern herumschrauben? Hast du Kaufmannsladen gespielt? Oder gab es ein Ereignis, das dich zu dem Berufswunsch bewegt hat?
• 🧐 INTEREST – Interesse: Wenn du von deiner Berufs- und Ausbildungsvergangenheit erzählst, baue Spannung auf, sprich in emotionaler Sprache. Was ist während deiner Tätigkeiten Gutes passiert, welche Erfolge konntest du für die Organisationen oder dich selbst verbuchen?
• 🤩 DESIRE – Sehnsucht, Verlangen: Dein Gegenüber hat Feuer gefangen und will wissen: Wo gibt es mehr davon? Wie bekomme ich das? Was passiert, wenn man dich nicht einstellt? 
• 🥳 ACTION – Aktion: Jetzt sollten deine Gesprächspartner*innen aktiv werden und auf die Selbstpräsentation aufbauend nachfragen. Versuche also, in der Selbstpräsentation ein, zwei Teaser einzubauen, auf die du dann näher eingehen kannst und willst.

Wenn du deine Vorbereitung abgeschlossen hast heißt es:

• ☝️ Üben, üben, üben!

Lies dir den Text bzw. deine Stichwörter durch, gib deinen Freund*innen eine Selbstpräsentation und miss die Zeit. Du wirst sehen, je öfter du dich damit auseinandersetzt, desto einfacher wird es. Und im Idealfall musst du sie auch nur einmal machen – und hast deinen neuen Job!

Kurze Zusammenfassung und Übersicht gefällig? Hier kannst du dir die "Talto Top 5" als PDF herunterladen.

Die "Talto Top 5" wurden gemeinsam mit Katharina Werth entwickelt. Die Wahlberlinerin hat jahrelange Erfahrung im Bereich Recruiting, unterstützt Jobsuchende und berät Unternehmen – sie weiß daher ganz genau, worauf Personaler*innen Wert legen und wie du sie von dir überzeugen kannst. Hunderten Jobsuchenden stand sie beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen und den Vorbereitungen für Jobinterviews zur Seite.

Katharina ist Gründerin von Jobweiser, Autorin des Bewerbungsbuches "Nimm mich!" und als Erwachsenenbildnerin und Videotrainerin tätig.

Noch mit Tipps notwendig? Mit der "Talto Formel" bist du super vorbereitet für Gehaltsverhandlungen oder -gespräche. Und auch auf die typischen Killerphrasen bzw. Stressfragen haben wir die besten Antworten.

Den Job für die Bewerbung findest du übrigens in unserem Karriereportal.