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Assessment Center: Wie du am großen Tag punktest

/ von Claudia Schröder
/ veröffentlicht am 20. August 2020
/ Lesezeit 4 Minuten

Wer sich heutzutage für einen Job bewirbt, stößt im Laufe des Bewerbungsverfahrens immer häufiger auf den Begriff Assessment Center. Dieser Weg, die Fähigkeiten der Kandidat*innen effektiv zu testen, wird immer beliebter. Aber was ist ein Assessment Center überhaupt genau? Und wie bereite ich mich als Bewerber*in am besten darauf vor? Hier geht’s zum Überblick.

Das klassische Bewerbungsverfahren ist für viele Jobsuchende wohl bekannt. Lebenslauf und Bewerbungsschreiben abschicken, auf ein Bewerbungsgespräch hoffen und sich dort gut präsentieren – dann klappt es mit dem Traumjob hoffentlich. Mehr und mehr Unternehmen versuchen die Fähigkeiten der Bewerber*innen effektiver zu testen und laden zu Assessment Centern oder Assessment Days ein. Statt in einem einzelnen Bewerbungsgespräch werden die Fähigkeiten der Kandidat*innen in Gruppen innerhalb eines ausgedehnten Zeitraumes durch verschiedene Interviews und Aufgaben getestet. 

Das Motto ist dabei weg von der Theorie und näher an die Realität, denn die Fähigkeiten der Bewerber*innen werden so in verschiedenen Situationen getestet, denen sie auch im Arbeitsalltag begegnen können. Durchgeführt wird so ein Assessment Center an einem festgelegten Ort wie z.B. einem Veranstaltungsraum oder Hotel. Die Dauer beträgt meist einen Tag, manchmal aber sogar zwei bis drei Tage. 

Die Vielfalt der Aufgaben

Welche Aufgaben genau gestellt werden, hängt von den individuellen Bedürfnissen des Unternehmens ab. Üblich sind mehrere Bewerbungsgespräche, Präsentationen oder kognitive Eignungstests. Aber es gibt auch einige speziellere Tasks, die immer wieder zum Einsatz kommen. 

🧑‍🏫Vorstellung des Unternehmens: Häufig gibt es zu Beginn des Tages eine Präsentation zu wichtigen Fakten über das Unternehmen wie Tätigkeiten, Werte und Ziele. Hier solltest du genau aufpassen, denn die Informationen können für die weiteren Aufgaben wichtig sein. 

❄️Ice-Breaker Übung: Als weiteren Einstieg werden die Bewerber*innen häufig gebeten sich kurz selbst zu präsentieren. Alternativ können die Kandidat*innen auch aufgefordert werden die Person neben sich nach einem kurzen Gespräch vorzustellen. Überleg dir also schon vor dem großen Tag, wie du dich kurz und effizient selbst präsentieren kannst.

📋In-Tray/E-Tray Übungen: Bei diesen Übungen wird getestet, ob Kandidat*innen fähig sind, sich Informationen zu merken, Prioritäten zu setzen und diese auch effektiv zu kommunizieren. Ein mögliches Szenario dabei ist z.B. man habe den ersten Arbeitstag und bekommt 15 Aufgaben, die erledigt werden müssen. Die Kandidat*innen müssen nun geschickt und effizient planen, wann welche Aufgaben erledigt werden. Häufig folgt darauf ein kurzes Gespräch mit einem Mitglied des Unternehmens, in dem die eigenen Entscheidungen gerechtfertigt werden sollen. E-Tray Übungen sind die elektronische Variante der In-Tray Übungen. Hier wird der Eingang mehrerer E-Mails simuliert und die Kandidat*innen müssen auf diese reagieren und sich Informationen daraus merken. 

🎭Rollenspiel: Rollenspiele sind ein beliebter Weg, um die Reaktionen von Kandidat*innen auf mögliche Szenarien zu testen. Mit professionellen Schauspieler*innen werden Situationen wie z.B. das Auftreten verärgerter Kund*innen nachgestellt. Hier ist es wichtig zu beweisen, dass man gut im Verhandeln und Problemlösen ist. 

👥Gruppenarbeiten: Bei Gruppenarbeiten werden Diskussionsaufgaben gestellt, um wichtige Fähigkeiten wie Teamfähigkeit, Überzeugungskraft oder Kommunikationsfähigkeit zu testen. Dabei ist es wichtig, die richtige Balance zwischen Durchsetzungskraft und Kompromissbereitschaft unter Beweis zu stellen. Selbstbewusstsein ist wichtig, aber andere Gruppenmitglieder sollten nie unterbrochen oder exkludiert werden. Das Ziel ist es, dass die Gruppe am Ende der vorgegebenen Zeit zu einer gemeinsamen Entscheidung kommt. 

Die Tipps zum Erfolg: Vorbereitung, Dresscode & Co

Um im Assessment Center zu punkten, braucht es vor allem viel Vorbereitung. Mit dem Unternehmen wirklich gut vertraut zu sein, ist ein großer Vorteil. Welche Werte und Ziele hat das Unternehmen? Wie wird dort gearbeitet? Versuche so viel wie möglich über das Unternehmen und dessen Angestellte zu erfahren. So kannst du am besten einschätzen, wie der/die ideale Kandidat*in aussieht und wie du diesen Platz füllen kannst. Auch die Position, für die du dich bewirbst, ist wichtig. Überlege dir, welche Eigenschaften für die angestrebte Stelle besonders wichtig sind, denn die Aufgaben sind darauf ausgelegt genau diese Eigenschaften zu testen. 

Die richtige Einstellung ist neben der Vorbereitung auch besonders wichtig. Beachte den richtigen Dresscode je nach Unternehmen und komm unbedingt pünktlich und mit allen nötigen Unterlagen zum Assessment Center. Neben selbstverständlichen Dingen wie Höflichkeit ist es auch besonders wichtig, eine positive und motivierte Einstellung gegenüber den Aufgaben zu zeigen. 

Manchmal senden Unternehmen auch Material aus, dass vor dem Assessment Day gelesen werden soll oder geben Aufgaben, die schon vor dem Tag erledigt werden müssen. Es ist auch immer sinnvoll, die Webseite des Unternehmens genau zu studieren, denn manchmal findest du dort Tipps, die speziell für das betroffene Unternehmen wichtig sind. 

Assessment Center können im ersten Moment etwas einschüchternd wirken, aber wer es schon einmal so weit gebracht hat, hat das Unternehmen im ersten Schritt der Bewerbung bereits beeindruckt. Mit der richtigen Vorbereitung und genügend Enthusiasmus kannst du auch am Assessment Day überzeugen. 💪

➡️Für dich ist das Abschicken deiner Bewerbung meist die Endstation? Im Blogpost „Wie du deinen Lebenslauf in 8 Schritten verbessern kannst" findest du nützliche Tipps, um in die nächste Runde zu kommen. Und falls du es jetzt kaum erwarten kannst, dich in das nächste Assessment Center zu stürzen, schau gleich mal auf unserer Jobplattform vorbei. 

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