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"NEIN" sagen im Job: Ein Crashkurs

/ von Simone Artner
/ veröffentlicht am 21. Juli 2022
/ Lesezeit 4 Minuten

Du bist jung, du bist talentiert und du bist neu im Job. Dürfen dich dein*e Chef*in und deine Kolleg*innen deshalb unterbuttern und dir jede Arbeit zusätzlich aufs Aug' drücken? NEIN!

Du bist engagiert, du machst deinen Job super, du darfst natürlich auch deine Grenzen setzen! Du musst sie sogar setzen. Eines der ersten und wichtigsten Learnings in der Jobwelt ist deshalb: NEIN SAGEN 🙅

Hier absolvierst du den dafür nötigen Crashkurs!

Verneine höflich und respektvoll

Es gibt nicht viele Regeln, die du dafür beherrschen musst. Die wichtigste ist wohl: Bleib anderen gegenüber immer höflich und respektvoll.

Die zweite – nicht weniger wichtig: Fang für billige Ausreden nicht an zu lügen, bleibe immer bei der Wahrheit. Im Endeffekt sollst du mit einer Absage dein Gegenüber ja nicht vor den Kopf stoßen – es geht nur schlicht darum, dass du die Aufgabe nicht auf die Schnelle einfach zusätzlich übernehmen kannst.

7 mögliche Wege zum "Nein"

Die folgenden Formulierungen kannst du dir als Beispiel nehmen, wie du ganz klar deine Grenzen setzen kannst, darfst und auch sollst. 

  • 🕠 Leider bin ich nach 17:30 nicht mehr erreichbar.
  • Ich kann das jetzt nicht diskutieren, vielleicht später. 
  • 🗓 Leider habe ich heute schon einen vollen Terminkalender, vielleicht kann XY helfen.
  • 💁‍♂️ Danke, dass du mich gefragt hast. Ich habe im Moment keine Kapazität, hast du mit XY gesprochen?
@talto_talentsoftomorrow

Reminder: Du darfst Grenzen setzen und andere müssen sie respektieren ✨ #talto #job #karriere #arbeit #fyp

♬ GO HOME I DONT WANNA TALK LEAVE - Dani (Taylor’s Version) 🪩

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  • 📋 Gar kein Problem, sehr gern! Allerdings hätte das Auswirkungen auf ... beides geht sich bis zur Deadline nicht aus. Kannst du mit der*dem Chef*in reden, was wichtiger ist?
  • 🎖 Das geht natürlich – braucht aber mehr Zeit, sonst ist das Ergebnis nicht in guter Qualität zu liefern.
  • 🤝 Ich kann dir dabei gerne helfen, das geht allerdings nur, wenn du mir dafür bei ... hilfst!

"Nein" sagen mit Körpersprache

Dir fehlen im richtigen Moment die richtigen Worte? Kein Problem – trainiere dein NEIN mit Körpersprache! Wie in jeder zwischenmenschlichen Kommunikation spielt dein Körper und das Ungesagte eine unheimlich wichtige Rolle, und ist fast noch wichtiger als das eigentlich Gesagte. 

Schweige, bevor du antwortest

Eine Möglichkeit dabei: Kurzes Schweigen. Es bringt zwei Vorteile:

  • 1️⃣ Zum einen überrascht es deine*n Kollegen*in im ersten Moment und bringt sie*ihn vielleicht aus dem Konzept.
  • 2️⃣ Zum anderen verschaffst du dir damit eine "Denkpause" – und die wiederum signalisiert der*dem Anderen: "Ich denke über deine Bitte ernsthaft nach."

Das "Wie" des Schweigens ist dabei aber extrem wichtig: Der falsche Weg etwa wäre, dich kleinlaut, unsicher und ohne Blickkontakt zu suchen einfach wegzudrehen.

❗️ So geht’s richtig: Stelle oder setze dich breit mit dem Oberköper in Richtung deines Gegenübers gewandt hin und suche selbstbewusst den Blickkontakt. Atme vielleicht tief durch. Und erst dann antworte.

Lachen entschärft

Eine andere Möglichkeit über Körpersprache eine angespannte Situation für dich zu entschärfen ist: Lachen. 😁 Natürlich darf das nicht zum Auslachen werden, du möchtest deine*n Kollegen*in ja nicht respektlos behandeln.

❗️ So geht’s richtig: Mit einem charmanten Witz und einem offenen, freundlichen Lächeln respektvoll absagen. Freundlich wirkt ein NEIN immer sympathischer und weniger hart.

Nein sagen zum*zur Chef*in

Vorgesetzten eine Absage zu erteilen, ist schon um ein Vielfaches schwieriger. Aber so tricky es scheinen mag, auch hier haben wir Tipps auf Lager:

  • Lass deine*n Chef*in ausreden, auch wenn du nach den ersten Worten schon weißt, dass ihr*sein Anliegen nicht durchführbar ist. Zeige Verständnis und guten Willen.
  • Biete Alternativen an. Du bist busy mit anderen Dingen, aber vielleicht haben andere Kolleg*innen Zeit?
  • Bitte um Mithilfe: Die Aufgabe ist machbar, wenn du Unterstützung dafür bekommst.

❗️ Und der Master-Tipp, der fast immer zu Erleichterung führt – Sage folgenden Satz:

  • "Natürlich Chef*in, das ist überhaupt kein Problem. Ich bräuchte nur eine Neu-Priorisierung meiner To-Do-Liste. Kannst du/Können Sie mir dabei schnell helfen?"

Im Idealfall gehst du anschließend mit deiner*deinem Vorgesetzten gemeinsam Punkt für Punkt deine Liste durch. Spätestens dann wird klar sein, welche Folgen die neue Aufgabe für deine bisherigen To-Dos hat. 

Nein mit psychologischen Tricks

Die besten Tricks kommen meist aus der Psychologie-Kiste. Um negativen Inhalt ohne negativen Beigeschmack zu kommunizieren, kannst du auf positive Formulierungen zurückgreifen. Versuche also einfach negative Worte wie "leider", "Nein" oder "nicht" in deiner Antwort zu meiden und stattdessen in eine positive Richtung zu argumentieren. Beispiele gefällig?

  • NO: Ich kann das nicht übernehmen!
  • YES: Mir ist wichtig, dass ich meine Projekte bestmöglich beende. Eine zusätzliche Aufgabe macht das schwierig!

  • NO: Das kann ich nicht!
  • YES: Ich sehe meine Stärken eher bei ... ! Ich glaub für diese Aufgabe ist XY besser geeignet!

  • NO: Damit kenne ich mich nicht aus!
  • YES: Ich muss mich in diese Sache erst einarbeiten, wäre eine Einschulung vorher noch möglich?

  • NO: Dafür habe ich keine Zeit!
  • YES: Können wir vorher gemeinsam meinen Zeitplan durchgehen und die Prioritäten festlegen? 

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Ja, Nein, Vielleicht?

Übrigens: Du musst auch nicht immer NEIN sagen. Du bist definitiv kein völliger Lauch, wenn du sogar gerne zusätzliche Aufgaben übernimmst. Die Hauptsache ist, dass es sich bei dir auch wirklich problemlos ausgeht. JA zu sagen ist also kein Zeichen von Schwäche – solange du auch zu diesem JA stehen kannst.

☝️ Achte dabei aber immer unbedingt auf deine Work-Life-Balance, bei uns findest du die passenden Tipps dazu.

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