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Biologie-Studium: Mit diesen Jobchancen kannst du rechnen

/ von Karoline Wöhri
/ veröffentlicht am 17. April 2020
/ Lesezeit 3 Minuten

Biologie und verwandte Bereiche wie Medizin, Chemie und Pharmazie: In Kombination bilden sie eine boomende Branche mit internationaler Relevanz. In Österreich spielt diese Branche eine aufstrebende Rolle und schafft jährlich noch mehr Arbeitsplätze. Die interdisziplinäre Verschmelzung verändert den Arbeitsmarkt für Biolog*innen. Im Talto-Chancen-Check erfährst du, ob diese Veränderungen für dich Berufschancen oder -risken darstellen und wo Biolog*innen besonders gebraucht werden.

Das Biologie-Studium ist vielseitig: Abgesehen vom fachlichen Know-how greifen Absolvent*innen auf sehr gute analytische Fähigkeiten zurück und erkennen Strukturen hinter Problemen und Prozessen. Absolvent*innen der Studienrichtung Biologie, Zoologie, Genetik, Botanik oder verwandten Fachrichtungen sind deshalb in vielen Branchen und Unternehmen zu finden. 🌻

Wo arbeiten Biologen*innen?

Je nach Fachrichtung wirst du als Biolog*in oder Absolvent*in verwandter Fachrichtungen vor allem in diesen Bereichen gebraucht:

  • Forschung und Lehre: Speziell in den Bereichen Biopharmazie, Biomedizin und Biotechnologie werden stets qualifizierte Fachkräfte gesucht. 
  • Land- und Forstwirtschaft: Aufgaben ergeben sich in der Produktentwicklung, Produktion und Qualitätskontrollen nachwachsender Rohstoffe aus dem Agrar- und Forstsektor – speziell im biologischen Landbau (z.B. Saatzucht und Saatprüfung) sowie in der Bio- und Gentechnologie.
  • Private Vereine und Initiativen: Im Bereich der Umwelt- und Naturschutzarbeit
  • Industrie: Beschäftigungen gibt es in der pharmazeutischen und kosmetischen Industrie, Nahrungs- und Genussmittelherstellung, Gen- und Biotechnologie und im Bereich des technischen Umweltschutzes wie z.B. Entsorgung und Recycling.

Das Berufsbild für Biolog*innen ist reich an Facetten, allerdings auch an Konkurrenz. Die Biologie wird zunehmend interdisziplinärer und wird in der Wirtschaft zunehmend mit verwandten Bereichen wie Medizin, Chemie, Pharmazie etc. kombiniert. Unter dem Schlagwort „Life Science” versteht man die Anwendung von Naturwissenschaft und Technik auf lebende Organismen und verbindet Biologie mit Ingenieurwesen (Physik, Chemie, Verfahrenstechnik, Informatik). Dieser Bereich bildet in Österreich eine boomende Branche und zieht ausländische Arbeitgeber an. Laut Life Science Austria haben sich mittlerweile über 900 Unternehmen in diesem Bereich in Österreich niedergelassen, die hier ihren Hauptsitz haben oder über wichtige Produktionsstandorte verfügen. Zusätzlich zu namhaften Großkonzernen wie Baxter, Boehringer Ingelheim oder Sandoz gibt es eine Vielzahl an kleineren Unternehmen, die als potenzielle Arbeitgeber für dich in Frage kommen.

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Der Haken dabei: In diesem Bereich drängen zunehmend Absolvent*innen spezialisierter Studiengänge nach. Das bedeutet für dich, dass du unweigerlich mit Absolvent*innen anderer Studienrichtungen wie Pharmazie, Chemie oder Verfahrenstechnik konkurrierst. Im Forschungsnetzwerk des AMS geben Absolvent*innen das auch als Grund an, beim Berufseinstieg Schwierigkeiten zu haben. Als Biologie-Absolvent*in solltest du deshalb dein Repertoire an Kenntnissen frühzeitig erweitern. Entweder durch eine Spezialisierung oder durch die Wahl eines entsprechenden Masterstudienganges. 

Ist es sinnvoll Biologie zu studieren?

Durch das obig genannte Konkurrenzfeld hast du als Biolog*in im Vergleich zu Absolvent*innen anderer naturwissenschaftlichen Fächern einen etwas schwierigeren Start in den Beruf. Deine Berufschancen kannst du je nach Studienzweig aber positiv beeinflussen. Mikrobiolog*innen, Genetiker*innen und Molekularbiolog*innen haben bessere Berufsaussichten als etwa Zoolog*innen und Botaniker*innen, da diese Studiengänge stärker auf wirtschaftliches Wissen aufgebaut sind. Als Paläontolog*in arbeitest du vorwiegend im öffentlichen Dienst wie z.B. Museen und Geologische Bundesanstalten. Dort ist der Bedarf jedoch eher gering. Bessere Nachrichten gibt es für Mikrobiolog*innen. Als Absolvent*in dieser Studienzweige findest du gute Jobmöglichkeiten in der pharmazeutischen Industrie oder auch im öffentlichen Dienst z.B. bei Trinkwasser- und Lebensmittelkontrollen. Du siehst, die Beschäftigungsmöglichkeiten als Biologie-Absolvent*in sind breit gefächert, jedoch stehen in vielen Bereichen nur eine begrenzte Anzahl an Jobs zur Verfügung. Durch Spezialisierungen und Zusatzqualifikationen kannst du das aber ändern.🏅

Was braucht man für ein Biologiestudium?

Erhöhe deine Berufschancen indem du deinen Blick über den Tellerrand erweiterst. Speziell in der Phase nach dem Bachelor-Studium empfehlen wir dir, dass du dich auf Schwerpunkte spezialisiert oder auch eine Kombination mit einem fachfremden Master-Abschluss in Erwägung ziehst. Im Vorteil bist du, wenn du z.B. im Nebenfach Pharmazie oder ein anderes naturwissenschaftliches Fach studierst oder auf betriebswirtschaftliches und technisches Wissen zurückgreifen kannst. Mit wirtschaftlichem Zusatzwissen eröffnen sich sehr gute Jobchancen als Produktmanager*in in der Pharmabranche, Unternehmensberatung und Personalberatung. Auch fundierte Fremdsprachenkenntnisse sowie Auslandsaufenthalte wirken sich positiv auf deine Jobchancen aus. Durch Zusatzqualifikationen wie GIS-Kenntnisse können sich weitere Jobmöglichkeiten in fachnahen Bereichen wie z.B. Vermessungsbüros und Umweltreferaten ergeben. 

Je nach Bereich variiert auch dein Gehalt. Mit welchem Gehalt du zukünftig rechnen kannst, das erfährst du in diesem Blogartikel „Biologie-Studium: So hoch ist dein Gehalt". Spannende Stellenausschreibungen findest du auf unserer Jobplattform. 

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