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Karriere mit JUS-Studium: Wie wir bei Verdacht von Geldwäsche handeln

/ von Robert | Senior Consultant, Financial Advisory bei Deloitte
/ veröffentlicht am 20. Juli 2021
/ Lesezeit 5 Minuten

Nach dem Gerichtspraktikum startete Robert bei Deloitte, nach seinem Master in London, kam er wieder zurück und konnte tolle Aufstiegschancen für sich nutzen. Was ein JUS-Studium mit der Prävention zur Geldwäsche zu tun hat, ob dafür mehr Hard- oder Soft-Skills notwendig sind und wie er noch heute von seiner Zeit in London profitiert. Das verrät uns Robert im Talto Talk.

Quick-Check: Lebenslauf

  • Bachelor

    Management & Economics, Schwerpunkte Wirtschaftsprüfung und Management Accounting

  • Magister / Master

    Magister: Wirtschaftsrecht; Master: LLM Comparative and International Dispute Resolution

  • Hochschule

    Universität Innsbruck und Queen Mary University of London

  • Derzeitiger Job

    Senior Consultant, Financial Advisory bei Deloitte

Robert, damit wir dich gleich besser kennenlernen, vervollständige uns bitte diese Sätze:

  • Das geht mir leicht von der Hand…
    mich auf neue Sachen einzustellen und über eine Vielzahl von Informationen einen schnellen Überblick zu bekommen
  • Auskennen würd ich mich gerne besser in…
    da gibt es viele Themen, aber aktuell Data Analytics
  • Aus der Ruhe bringt mich,…
    wenn Leute unpünktlich sind und wenn sie am Gehsteig vor mir sehr langsam gehen – das hat vielleicht auch mit der Zeit in London zu tun
  • Für diese Eigenschaft lieben mich meine Teamkolleg*innen,…
    dass ich immer die Ruhe bewahre, egal wie stressig es gerade ist
  • Das glauben mir die wenigsten,…
    dass ich komplett ohne Kaffee auskomme

▶️Robert, du hast deinen Master of Laws in London absolviert. Über welche Erfahrungen, die du während deiner Zeit in London gesammelt hast, bist du heute noch froh?

Einfach mal aus seiner eigenen Bubble auszubrechen, in der man aufgewachsen ist, ist fachlich und persönlich sehr wichtig. Wenn ich nun an meine Zeit in London zurückdenke, dann fallen mir konkret diese Punkte ein:

  • Man profitiert davon, kulturelle Unterschiede bewusst zu erleben. Über diese weiß man zwar schon vorher theoretisch Bescheid, aber in einer Stadt zu leben mit 8 Millionen Einwohner*innen, gibt einem nochmal eine ganz besondere Perspektive darauf. Es ist gerade in der heutigen Zeit der Globalisierung sehr wichtig, dass man sensibel auf diese kleinen Unterschiede reagiert und Rücksicht nimmt. 
  • Mir hat die Zeit gezeigt, wie wichtig es ist, sich ein Netzwerk aufzubauen. In Österreich ist das mittlerweile auch schön langsam im Kommen, aber noch nicht so stark ausgeprägt. 
  • Mir wurde bewusst, wie pflichtbewusst Deutsche und Österreicher*innen sind, das ist gut und recht. Die Briten haben mir jedoch gezeigt, dass das ganze auch eine Grenze haben kann und auch haben soll.  

▶️Dein erster Job nach dem Studium war das Gerichtspraktikum. Wenn du dich daran zurückerinnerst, welche Unterschiede fallen dir im Vergleich zum Berufseinstieg bei Deloitte ein?

Das Gerichtspraktikum ist wirklich ein bisschen wie ein Praktikum. Da ist der Unterschied zwischen öffentlichen Bereichen und der Beratungsbranche, in der sich Deloitte befindet, einfach sehr groß. Bei Deloitte arbeitet man sehr früh in großen Projekten mit und hat sehr schnell auch Kontakt mit Kund*innen. Somit hat man auch bald Verantwortung zu tragen. Beim Gerichtspraktikum ist das dann doch ein etwas gemütlicherer „Prozess”. 

▶️Bei Deloitte bist du als Senior Consultant für Forensic Investigations & Dispute zuständig. Kannst du uns bitte genauer erklären, was du genau machst?

Ich hab bei Deloitte 2016 angefangen und war dort im Bereich Forensic tätig. Dieses Team führte anlassbezogene Untersuchungen durch, wenn es Betrug-Verdachtsfälle bei Unternehmen gab. Seit August letzten Jahres bin ich in einem weiteren Team tätig. Wir beschäftigen uns mit der Financial Services Industry und beraten Banken, Unternehmen und Versicherungen im Bereich Geldwäscheprävention und Prävention von Terrorismusfinanzierung sowie eben Sanktionen.

▶️Das klingt ziemlich aufregend, kannst du uns da ein paar Beispiele nennen?

Ja natürlich. Wenn es bei Kund*innen einer Bank einen Geldwäscheverdacht gibt, werden wir von den Banken kontaktiert und sehen uns dann Transaktionen und Unterlagen an und führen Recherchen durch. So sehen wir, wer die Kundin bzw. der Kunde ist, ob die Informationen stimmen, die zur Verfügung gestellt worden sind und ob die Transaktionen Sinn machen. Ein klassisches Beispiel wäre, dass es zwischen zwei Unternehmen Transaktionen in der Karibik gibt, bei denen es um einen Fernseher geht, der zu Unsummen verkauft worden ist. 

▶️Welche Soft Skills helfen dir dabei?

▶️Welche eine Sache hättest du schon gern vor dem Berufseinstieg gewusst? Hätte es dir deinen Einstieg erleichtert?

▶️Du hast uns erzählt, dass du in einem super motivierenden Team arbeitest. Was macht deiner Meinung nach gute Teamarbeit aus? Habt ihr besondere Rituale im Team bzw. wie motiviert ihr euch gegenseitig?

An erster Stelle der offene und respektvolle Umgang miteinander und dann auch, dass Teammitglieder gut miteinander auskommen – das klingt im ersten Moment etwas banal. Aber dazu gehört auch die Bereitschaft, sich seinen Teammitgliedern ein wenig zu öffnen, dass man zu einem gewissen Grad auch mal was aus dem Privatleben erzählt und dass man auch dieselbe Einsatzbereitschaft mitbringt, wenn es an manchen Tagen vielleicht mal länger wird. 

Wir haben bei Deloitte dafür (auch virtuelle) Lunchdates und Kaffeepausen. Bei diesen Gesprächen spielt die Arbeit oft eine nicht so große Rolle, da geht es mehr darum, wie es der oder dem anderen geht, was einen bewegt und dass man einfach in einem guten Austausch ist. 

▶️Du kannst dir vorstellen in Zukunft die Teamleitung zu übernehmen bzw. generell Mitarbeiter*innen zu führen und Verantwortung zu tragen. Welche Eigenschaften hat für dich eine gute Führungsperson? 

Es ist wichtig, ein offenes Ohr für Mitarbeiter*innen zu haben – für sämtliche Wünsche und Anliegen im Team. Also auf der einen Seite das reaktive aber auch das proaktive Handeln, dass man darauf achtet, was das Team braucht, um den Job gut ausüben zu können und es dem Team auch gut geht. Was auch ganz wichtig ist, ist dem Team den Rücken frei zu halten, wenn etwas mal nicht so läuft, wie es laufen sollte. Da sollte die Führungsperson auch die Verantwortung dafür übernehmen und eine schützende Hand vor das Team halten. 

▶️Vielen Dank für das tolle Gespräch, jetzt kommt noch unser Word Rap:

  • Allrounder oder Spezialist:
    Spezialist, es ist gut als Allrounder zu beginnen, es macht aber Sinn, sich später zu spezialisieren. 
  • Mehr Geld oder mehr Freizeit:
    mehr Freizeit
  • Auslandserfahrungen im Studium oder im Job sammeln
    im Studium, das Land kann man dann doch noch mehr genießen, wenn man sich die Zeit noch besser einteilen kann
  • Hard Skills oder Soft Skills
    Soft Skills, Fachwissen ist immer gut und notwendig aber ab einem gewissen Grad, kommt man mit Fachwissen nicht mehr weiter, wenn man wirklich aufsteigen möchte
  • Ständige Abwechslung oder tägliche Routine
    ganz klar: Ständige Abwechslung 

▶️ Du willst mehr von Robert erfahren? 

Hier findest du den Talto Talk in voller Länge. Noch mehr Tipps und Informationen zu Robert und seinem Arbeitsalltag erhältst du in seiner Absolventen-Story.

Du willst bei Robert im Team arbeiten und mehr über Deloitte wissen? Hier erfährst du, welche Jobs bei Deloitte gerade ausgeschrieben sind und welche Specials Deloitte für Berufseinsteiger*innen bietet. 

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