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Comeback von Hustle Culture: Nur die Arbeit als Lebensmittelpunkt?

/ von Maria Forko
/ veröffentlicht am 19. Mai 2022
/ Lesezeit 4 Minuten

Alle sprechen von Work-Life-Balance und einer 4-Stunden-Woche. Doch es gibt noch einen ganz anderen Trend in der Arbeitswelt: Hustle Culture. Was genau ist damit gemeint? Und welchen Einfluss hat die Hustle Culture auf unser Arbeitsverhalten? Wir klären dich auf!

Dank Social Media können wir heute jeden Schritt, den wir machen, mit der Welt teilen. Nicht nur im Privaten, sondern vor allem auch bei unserer beruflichen Karriere. Nicht wenige nutzen ihren Social Media-Auftritt um zu zeigen, wie hart sie arbeiten: Ständig in Bewegung, immer etwas Neues am Start, den ganzen Tag online zu sein und das viele Tage in Folge – meist mit dem Hintergrund, durch ihre Arbeit etwas Positives zu bewirken.

🤯 Doch schlussendlich passiert bei vielen genau das Gegenteil: fehlender Schlaf, keine Freizeit, Vernachlässigung von Freund*innen, Familie und Partner*innen führen zu Stress, Depression und manchmal leider auch zum Burnout. All das wird durch die Hustle Culture verstärkt.

Was ist Hustle Culture?

Mit der Hustle Culture wird ein Lebensstil bezeichnet, bei dem die Arbeit im Mittelpunkt steht. Man kann auch sagen, man lebt für die Arbeit. Jede freie Minute geht dafür drauf, weitere Aufgaben zu erledigen, statt sich eine Pause zu gönnen. Als prominente Beispiele dienen uns hier Elon Musk und Jeff Bezos. Sie haben offensichtlich nicht ihre Unternehmen zum Erfolg geführt, indem sie eine 4-Tage-Woche hatten und ihren Hobbies den Vortritt gegeben haben. Und dies zelebrieren sie auf Instagram, Twitter & Co. 

Gerade viele junge Menschen eifern ihren Idolen nach – 🎓 mit 23 das Studium erfolgreich beenden, 🚀 mit 25 das erste Unternehmen gründen, 🤑 mit Ende Zwanzig am liebsten Multimillionär sein. Doch der Erfolg hat auch seinen Preis – und den sieht man auf den ersten Blick meistens nicht. Hustle Culture bedeutet, sich aufzuopfern für den beruflichen Erfolg, sein Privatleben und seine Freizeit mehr oder minder auf Eis zu setzen. Und das bringt viele an die eigenen Grenzen und darüber hinaus.

Und so fasst es das UrbanDictionary zusammen:

The glorification of working very long hours in hope of reaching one's professional goals while having a disregard for their health, and relationships with loved ones.

Hat dieses berufliche Streben auch Vorteile?

Wie jeder Trend bringt Hustle Culture nicht nur Schlechtes in die Arbeitswelt. Seine Grenzen austesten und daran wachsen, die eigene Produktivität steigern und einen beruflichen Aufstieg in kurzer Zeit zu schaffen, sind auch einige positive Ergebnisse bei der Hustle Culture.

☝️ Dennoch solltest du eines nicht vergessen: Hartes und vor allem langes Arbeiten garantiert nicht zwangsläufig eigenen Erfolg.

Gerade wenn du durch die viele Arbeit das eigentliche Ziel vergisst, bringt dir ein 12-Stunden-Arbeitstag auch nicht viel. Lieber: Qualität vor Quantität. Sich selbst eine Pause gönnen, sich mit anderen Dingen beschäftigen und vor allem auch Zeit mit der Familie und Freund*innen zu verbringen tut uns gut. Wir bekommen den Kopf frei, können neue Energie sammeln und vor allem auch besser neue Ideen für unsere Arbeit entwickeln.

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Was ist der richtige Weg (für dich)?

Hustle Culture scheint auf den ersten Blick die Gegenbewegung zur Work-Life-Balance zu sein – volle Konzentration auf die Arbeit statt auf die eigene Person. Es scheint oft nur ein "entweder oder" zu geben. Doch du solltest für dich selbst herausfinden, was für dich die richtige Strategie in der Arbeitswelt ist. Und für viele wird es ein Mittelweg zwischen diesen beiden Systemen sein.

Sich beruflich entfalten und eine Karriere machen zu wollen, ist definitiv ein gutes Ziel. Doch mache dir klar, wie viel dir dieses bedeutet und wie viel du tatsächlich dafür aufgeben möchtest.

Sind dir deine Hobbies wichtig? Möchtest du reisen? Oder steht auch Familienplanung bei dir zukünftig an? 🧐

Dann überlege dir genau, wie du diese Ziele mit deinem Beruf und deinem Job vereinbaren kannst. Sehr wahrscheinlich wirst du Phasen haben, in denen die Arbeit die höchste Priorität hat – Projekte müssen schließlich zu Ende gebracht werden. Doch achte darauf, dass du dir gerade auch in solchen Phasen deine Pausen gönnst und damit auch an deinen privaten Zielen arbeiten kannst. Schlussendlich bringt es niemanden, wenn du am Ende weder Kraft für die Arbeit noch für dich selbst hast.

Fazit: Es wird ein Mix sein müssen

Die Hustle Culture ist definitiv ein Teil unserer Arbeitswelt. Viele streben danach, in kurzer Zeit möglichst viel Erfolg zu erlangen. Doch zukünftig wird eine gute Lösung aus dem Mix von Arbeit, Freizeit und persönlicher Entwicklung sein. Denn nur mit der richtigen Balance können wir produktiv und kreativ sein, um mit unserer Arbeit die Welt positiv zu verändern. 🌎 🌍 🌏

Schau auf unserer Jobbörse nach, welche Unternehmen dich bereits heute in der beruflichen und auch persönlichen Entwicklung unterstützen.

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