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Vom BWL-Studium zum*zur Gründer*in

/ von Arkady Müller
/ veröffentlicht am 27. Jänner 2022
/ Lesezeit 3 Minuten

Absolvent*innen mit einem BWL-Abschluss sind am Arbeitsmarkt sehr gefragt. Aber wie sieht das eigentlich mit der Unternehmensgründung aus? Wie gut bereitet dich ein BWL-Studium auf den Werdegang zum Entrepreneur vor? In diesem Artikel erfährst du mehr.

Bringt dir ein BWL-Studium alles notwendige Wissen für die Unternehmensgründung?

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat rund ein Drittel aller Gründer*innen in Deutschland 🇩🇪 einen Masterabschluss, nur 15 % haben keinen akademischen Abschluss. In Österreich 🇦🇹 dürfte es nicht viel anders sein. Da müsste es auf der Hand liegen, dass ein Studium – und da vor allem ein BWL-Studium – für die Gründung besonders hilfreich ist, oder? Hier kommt unser Praxis-Check:

👍 Pro

Eines ist klar: kaum ein Studienfach bietet so eine enorme Fülle an wirtschaftlichem Basiswissen wie die Betriebswirtschaftslehre. Hier lernst du unter anderem, wie du eine Bilanz liest. Das ist nicht nur für Startups, sondern auch für Unternehmenskäufe interessant.

Die Kosten- und Leistungsrechnung schafft ein tiefgehendes Verständnis für das Kostenmanagement und für betriebliche Abläufe. Du erfährst, wie du Ressourcen zuteilen kannst, wie du Personalkosten kalkulierst und wie du feststellst, ob dein Unternehmen profitabel ist oder nicht. Das sind alles Fähigkeiten, die du als Gründer*in unbedingt brauchst.

Das Modul Marketing hingegen bietet dir viele Anregungen für die Produktvermarktung und im Bereich Finanzierung wirst du lernen, wie du Fremdkapital für dein Unternehmen nutzen kannst und welche Risiken dabei entstehen können. Dieses Wissen kann dir nicht nur während deiner Gründung, sondern auch viele Jahre später noch behilflich sein.

Ganz zu schweigen von den vielen Definitionen und Begriffserklärungen sowie dem Überblick zu verschiedenen Unternehmensformen. Im BWL-Studium werden viele wichtige Grundlagen gelehrt. 

👎 Contra

Leider kann ein BWL-Studium viele Themen nur anreißen. Absolute Grundlagen wie die eigene Motivation, die richtige Einstellung oder Disziplin sind für Gründer*innen sehr wichtig. Diese Fähigkeiten kannst du dir nur selbst aneignen.

Außerdem ist ein Studium immer sehr theorielastig. Um später die idealen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Startup zu haben, solltest du dir unbedingt praktisches Wissen aneignen. Praktika oder Werkstudierendentätigkeiten bei Startups sind dafür ideal.

Zudem ist das BWL-Studium stark auf die Abläufe in großen Unternehmen ausgerichtet. Viele der Probleme, mit denen sich angehende Gründer*innen auseinandersetzen müssen, werden daher kaum gelehrt. Dazu gehören die Entwicklung des richtigen Geschäftsmodells, die Gewinnung neuer Kund*innen mit kleinem Marketingbudget oder die Erstellung eines Businessplans.

🏭 Fazit: Solide Basis, fehlende Praxis

Halten wir fest: Auch wenn ein betriebswirtschaftliches Studium viele gute Voraussetzungen und eine solide Grundlage für künftige Existenzgründungen bietet, gibt es dennoch Fähigkeiten, die nur in der Praxis vermittelt werden können.

Wir vergleichen das BWL-Studium gerne mit einem Werkzeugkasten: Du erhältst alle wichtigen Werkzeuge, um dein Projekt zu starten. Welches du aber in Angriff nimmst und wie du dabei vorgehst, bleibt dir und deinem Team überlassen.

BWL Booster: Das ist zusätzlich gefragt

Neben dem BWL-Studium sind für künftige Gründer*innen Fähigkeiten in den Bereichen Unternehmer*innentum, Mitarbeitendenführung, Zeitmanagement, Marketing sowie Vertrieb ziemlich hilfreich. Mit all diesen Themen wirst du innerhalb kürzester Zeit konfrontiert werden und es hilft ungemein, vieles davon schon einmal gehört zu haben.

Das Wichtigste ist und bleibt jedoch die praktische Erfahrung. Als angehende*r Gründer*in kannst du bereits Unternehmer*innentreffen besuchen. Tausche dich auf den unterschiedlichsten (online) Events mit Gleichgesinnten und mit erfahrenen Menschen aus. Das gibt Inspiration und du kannst deine ersten eigenen Ideen challengen.

Diese Studien sind bei Gründer*innen am beliebtesten

➡️ Absolvent*innen der Fächer BWL, VWL, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen machen einen Großteil aller Gründer*innen aus.

Gleich dahinter folgen Alumni aus den Natur-, Rechts- und Geisteswissenschaften.

✅ Die wirtschaftsorientierten Studienfächer gehören also mit zu den besten Studiengängen für Gründer*innen.

Letztendlich spielt es aber keine große Rolle, welches Fach du studiert hast. Viel wichtiger sind deine eigene Motivation, dein Tatendrang und dein Wille, ein erfolgreiches Unternehmen zu gründen.

🚀 Wir wünschen dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben und haben auf unserer Jobplattform viele spannende Praktika zum Sammeln von ersten Erfahrungen aber auch Jobs bei erfolgreichen Start-Ups wie GoStudent, CheckYeti oder Studo. Dem Schnuppern von Entrepreneurship-Luft steht nichts im Wege.

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