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Jobs for Future: Umweltwissenschaften im Talto-Chancen-Check

/ von Patrick Schlauer
/ veröffentlicht am 15. Juni 2020
/ Lesezeit 4 Minuten

Wie verändert unser Handeln die Umwelt? Diese Frage steht im Zentrum der Umweltwissenschaften und genießt in Zeiten von Fridays for Future gesamtgesellschaftliche Akzeptanz. Das führt dazu, dass Wirtschaft und Politik Umweltschutz zunehmend auf ihre Agenden setzen und Umweltexpert*innen mit ins Boot holen. Schlägt aktuell also die Stunde der Umweltwissenschaftler*innen? Welche Berufsfelder stehen Absolvent*innen nach einem umweltwissenschaftlichen Studium offen? Und wie sicher sind diese Jobs? Die Antworten darauf liefern wir dir im Talto-Chancen-Check.

Spätestens seit Kinder und Jugendliche regelmäßig auf die Straßen gehen und sich für einen lebenswerteren Planeten einsetzen, sind die Themen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen. Themen, die sich auch verstärkt auf den Agenden nationaler und internationaler Organisationen finden (man denke beispielsweise an das Pariser Klimaschutzabkommen oder den European Green Deal). Und auch Unternehmen jeder Größe nehmen den angemessenen Umgang mit unserer Umwelt vermehrt in ihre Business Missions auf. Da verwundert es nicht, dass dem Bereich der Umweltwissenschaften ein steigender Arbeitsmarkttrend attestiert wird.

Wie das nun genau für den österreichischen und deutschen Arbeitsmarkt aussieht, haben wir uns für dich genauer angesehen:

🇦🇹 Jobchancen für Umweltwissenschaftler*innen in Österreich: Das Arbeitsmarktservice Österreich sieht grundsätzlich einen wachsenden Personalbedarf für den Berufsbereich Umwelt, wie aus einer qualitativen Erhebung zum Arbeitsmarktbedarf hervorgeht.

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🇩🇪 Karriereperspektiven für Umweltwissenschaftler*innen in Deutschland:

In Deutschland haben Arbeitsplätze im Umweltschutzbereich bereits eine sehr hohe Bedeutung: Im Jahr 2017 war lt. Umweltbundesamt bereits jeder 15. Job im Umweltschutz angesiedelt.

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Eine detaillierte Prognose über die Karriereperspektiven nach einem Studium aus dem Bereich Umweltwissenschaften zu treffen, ist allerdings schwierig. Das liegt zum einen an der Vielfalt der Berufen, die diesem Bereich zugeordnet werden. So arbeiten Absolvent*innen zum Beispiel in Planungsbüros, bei Umweltschutzbehörden, im Handel mit Ökoprodukten und in der Umweltbildung. Zum anderen sind auch die Ausbildungswege sehr unterschiedlich. Um detaillierte Aussagen über die Berufsaussichten von Absolvent*innen treffen zu können, muss der Berufsbereich Umwelt differenzierter betrachtet werden.

Was versteht man unter Umweltwissenschaften?

Um sich den potentiellen Berufsfeldern und Karriereperspektiven der Absolvent*innen von Studienrichtungen aus dem Bereich der Umweltwissenschaften anzunähern, empfiehlt sich ein Blick auf die Ausbildung. „Umweltwissenschaften“ ist hier nicht als Bezeichnung einer Studienrichtung zu sehen, sondern als Sammelbegriff, unter dem eine Vielzahl an Bachelor- und Masterstudiengängen vereint werden. Zu diesen Studienrichtungen zählen unter anderem Umwelt- und Bioressourcenmanagement, Umweltsystemwissenschaften oder Kulturtechnik und Wasserwirtschaft.

Auch wenn sich diese Studiengänge in ihrer Schwerpunktsetzung unterscheiden, haben sie zwei zentrale Elemente gemeinsam: Einerseits haben alle Studiengänge eine stark interdisziplinäre Ausrichtung und behandeln neben ökologischen Fragestellungen auch rechtliche, technische, wirtschafts- oder sozialwissenschaftliche Themen.

Zum anderen geht es in allen umweltwissenschaftlichen Studienrichtungen darum, ein grundlegendes Verständnis für den Zusammenhang zwischen menschlichem Handeln und Umweltveränderungen zu vermitteln. Kurz gesagt: Absolvent*innen umweltwissenschaftlicher Studiengänge sind Expert*innen dafür, wie sich politische, rechtliche oder wirtschaftliche Maßnahmen auf unsere Umwelt auswirken. 

Wo arbeiten Absolvent*innen umweltwissenschaftlicher Studienrichtungen?

Umweltwissenschaftler*innen sind aufgrund ihrer Ausbildung und Expertise in Umweltfragen natürlich prädestiniert für Berufe im Spannungsfeld der Ökologie. Zu ihren potentiellen Berufsfeldern zählen unter anderem:

  • Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement
  • Energiewirtschaft/Erneuerbare Energien
  • Abfallwirtschaft
  • Umwelttechnologie
  • Umweltschutzeinrichtungen
  • Beratung von Politik und Wirtschaft
  • umweltbezogene Forschung 

Durch die stark interdisziplinäre Ausrichtung der Studiengänge (z. B. erwerben Absolvent*innen von Umweltsystemwissenschaften – Betriebswirtschaftslehre zusätzlich fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse) erweitert sich die Liste der potentiellen Berufsfelder je nach Ausbildungsschwerpunkt. Im Falle von Umweltsystemwissenschaften – BWL kommen beispielsweise folgende potentielle Berufsfelder hinzu:

  • (Umwelt-)Controlling
  • Distributionslogistik
  • Human Resource Management
  • Marketing
  • Risikomanagement
  • Wissens- und IT-Management

Was kann ich mit Umweltwissenschaften machen?

In der bereits erwähnten AMS-Erhebung definieren die befragten Fachleute die zentralen Kompetenzen für die Arbeit im Berufsbereich Umwelt. Sich diese Skills schon während der Ausbildung anzueignen, kann vor allem für Berufseinsteiger*innen von entscheidendem Vorteil sein. Solltest du beispielsweise im Bereich der erneuerbaren Energien Fuß fassen wollen, brauchst du laut den Expert*innen neben Energietechnik-Kenntnissen (die z. B. durch einen technischen Schwerpunkt im Studium oder eine zusätzliche Ausbildung erworben werden können) auch analytische Fähigkeiten und Problemlösungskompetenz.

Wenn du im Bereich Umweltconsulting tätig sein und Politik oder Wirtschaft beraten möchtest, solltest du dir früh wissenschaftliche Arbeitsweisen aneignen und über ein hohes sprachliches Niveau verfügen, dass dir bei der Erstellung von Projektberichten hilft. Projektmanagement-Kenntnisse sind ebenfalls von Vorteil. Im stark wachsenden Bereich der Umwelttechnologie werden technische Kompetenzen (Maschinenbau- oder Energietechnik-Kenntnisse) vorausgesetzt.

Auf der Seite der Soft Skills spielen Kommunikationsstärke und Lernbereitschaft eine wichtige Rolle. Für Entsorgungs- und Recyclingfachleute ist juristisches Wissen von Vorteil, da die Abfallwirtschaft stark reguliert ist. Wie du siehst, gibt es je nach Berufsfeld starke Unterschiede zwischen den erforderlichen Kompetenzen. Während die erwähnten Hard Skills meist nur in Form einer (zusätzlichen) Ausbildung oder durch facheinschlägige Praktika erworben werden können, lassen sich die Soft Skills unabhängig vom Ausbildungszweig trainieren und verschaffen Berufseinsteiger*innen einen entscheidenden Startvorteil.🌟

Du hast ein umweltwissenschaftliches Studium abgeschlossen und bist bereit, in einen Green Job zu starten? Dann informiere dich hier über die Arbeitsmarktzahlen und Gehaltsaussichten von Umweltwissenschaftler*innen. Auf unserer Karriereplattform findest du außerdem die interessantesten Stellenanzeigen und Portraits renommierter Unternehmen.

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