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Einem Arbeitgeber in der Kreativbranche ist ein Diplom relativ egal, die Arbeit muss überzeugen.

/ von Martin H.
/ veröffentlicht am 13. Oktober 2020
/ Lesezeit 3 Minuten

Über die Schwierigkeit, möglichst kreative und neuartige Konzepte realitätsnah und schnell umzusetzen und zu wissen, was die geleistete Arbeit wert ist

Hallo, ich bin Martin und erzähl dir kurz, wie mein Berufsweg nach dem Studium aussah und welche Erfahrungen ich dir weitergeben kann:

Das musst du über wissen

  • Studium: Bachelor

    Informationsdesign

  • Studium: Master

    Interaction Design

  • Hochschule: Bachelor & Master

    FH Joanneum

  • Abschlussjahr

    2018

  • Mein erster Job war:

    Fotograf und Marketingassistent bei einem Möbelhersteller direkt nach der Matura

  • Das steht jetzt auf meiner Visitenkarte

    Digital Design Freelancer

Berufsalltag: Ein kurzer Einblick für dich

Wie sieht eine typische Arbeitswoche bei dir aus?

Nach meinem Masterabschluss habe ich mich selbstständig gemacht und bin daher von Montag bis Donnerstag als Freelancer für Arbeiten in einer Design- und Marketingagentur in England gebucht, die ich ihm Rahmen meines Auslandspraktikums im Bachelorstudium kennenlernen durfte. Aufgrund der Zeitverschiebung arbeite ich offiziell von 10.00 bis 18.30 Uhr. Diese Zeiten sind aber stark vom Arbeitsvolumen abhängig. Zwischen kleineren Projekten, während ich auf Kundenfeedback warte, oder freitags, nehm ich mir gerne Zeit für Allfälliges oder eigene Projekte.

Über die Agentur arbeite ich mit dem Team oft an sehr interessanten Projekten für große internationale Kunden (z.B. Coca-Cola, Disney, IMO oder Microsoft). Meistens sind das digitale Arbeiten wie die Gestaltung von Landingpages, Social-Media-Inhalten oder Apps. Selten im Printbereich wie Magazincovers oder Plakate. 

Auf welches berufliche Projekt blickst du besonders gern zurück oder arbeitest derzeit sehr gerne daran?

Immer wieder arbeite ich gern an der Gestaltung von App Interfaces. Auch wenn es ein relativ langwieriger Prozess mit sehr vielen Feedbackschleifen und oft unnötigen Meetings und nervenraubenden Meinungsänderungen der Kund*innen einhergeht, kann man sich hier als UX Designer wirklich austoben.

Welche Herausforderungen bringt dein Job mit sich?

Ich glaube die größte Schwierigkeit hier ist es, möglichst kreative und neuartige Konzepte realitätsnah umzusetzen. Diskussionen mit den ausführenden Entwickler*innen vor und während des Designprozesses sind wichtig, um nicht übers Ziel hinauszuschießen: Denn Zeit ist Geld.⏳ 

Wo siehst du dich zukünftig?

Ich möchte die Ortsunabhängigkeit für mehr Work & Travel nutzen. Nach England und Portugal würd ich gerne wieder ins Ausland gehen. 🌍

Ich glaube die größte Schwierigkeit in meinem Job ist es, möglichst kreative und neuartige Konzepte realitätsnah umzusetzen.

Kenntnisse, die du dafür brauchst

Wie viel müssen Absolvent*innen bei ihrem Berufseinstieg bereits können?

Man muss die Werkzeuge und Fachbegriffe gut beherrschen. Sprich: Wer ausgezeichnet Illustrieren kann, muss es auch dementsprechend für den Druck aufbereiten können. Wer Websites gestaltet, sollte diese entweder umsetzen können, oder einem Programmierer entsprechend übergeben können. 

Über welche Kenntnisse / Fächer aus dem Studium bist du heute besonders froh?

▶️Erstens: Besonders profitiert hab ich vom Mindset, das den Studierenden mitgegeben wird. Klotzen statt kleckern, global denken. Und dass immer wieder an die kreative Seite appelliert wird, was Neues auszuprobieren, nicht um jeden Preis am Bewährten festzuhalten.

▶️Zweitens: Website- und Datenbank-Programmierung. Für Developer sehr „basic“, aber für Designer eher ein „Rausschmeisserfach“. Doch hat mich dieses Fach bis jetzt am meisten weitergebracht. In Zukunft würd ich gerne mehr in diese Richtung lernen, da man damit kleine Ideen gleich direkt umsetzen kann, anstatt auf Programmierer*innen angewiesen zu sein.

Gibt es Kenntnisse, die du heute brauchst, die du dir aber erst aneignen musstest?

In der Selbstständigkeit ist der richtige Umgang mit Kund*innen sehr wichtig. Man muss einerseits dem/der potentiellen Kund*in überzeugend & sympathisch zeigen, die beste Wahl zu sein. Andererseits muss man auch schon im Vorhinein korrekt kommunizieren, wie man arbeitet und was die geleistete Arbeit wert ist. Im Laufe der Zeit merkt man als Einzelunternehmer recht schnell, dass man bei kleineren Projekten einen finanziellen Vorteil gegenüber den großen Agenturen hat. Man kann dem/der Kund*in einen günstigen Preis anbieten, und trotzdem gut verdienen.

Deine Einschätzung zu Bachelor / Master / Doktorat Abschlüssen: Welcher Ausbildungsgrad ist in deinem Bereich unbedingt nötig?

Als Grafiker*in braucht man streng genommen keinen Abschluss. Man muss eigentlich nur kreative Arbeit leisten können. Dem Arbeitgeber ist ein Diplom relativ egal, wenn die Arbeit überzeugt. Trotzdem brachte mich das Studium persönlich in der Organisation, der Selbstwahrnehmung und anderen Soft Skills viel weiter. 🎓

Mein Tipp an dich:

Aktivitäten außerhalb der Vorlesungen mehr zu nützen und auch mit den Studienkolleg*innen mehr zu unternehmen. Auch so oft es geht ins Ausland zu gehen. 😎

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