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Als Redakteur kann man sich auf den Montag freuen

/ von Simon M.
/ veröffentlicht am 2. September 2021
/ Lesezeit 4 Minuten

Wie der Berufsalltag aussieht, wenn kein Tag, dem anderen gleicht und welchen Herausforderungen Redakteure gegenüber stehen. Simon erzählt in seiner spannenden Story, wie die Karrieremöglichkeiten als Journalismus-Absolvent in der Medien-Branche sich gestalten und warum er sich keinen besseren Job vorstellen könnte.

Hallo, ich bin Simon und erzähl dir kurz, wie mein Berufsweg nach dem Studium aussah und welche Erfahrungen ich dir weitergeben kann:

Das musst du über wissen

  • Studium: Bachelor

    Journalismus und PR (Public Relations)

  • Hochschule: Bachelor

    FH Joanneum

  • Abschlussjahr

    2017

  • Mein erster Job war:

    freier Mitarbeiter bei der WOCHE

  • Das steht jetzt auf meiner Visitenkarte

    Redakteur (WOCHE Deutschlandsberg) und Videoproduktion (WOCHE Steiermark)

Berufsalltag: Ein kurzer Einblick für dich

Wie sieht eine typische Arbeitswoche bei dir aus?

Untypischerweise kann ich mich auf Montage freuen, da wir dort – als Wochenzeitung – Redaktionsschluss haben. Das ist manchmal der aufregendste, manchmal der stressigste Tag der Woche. Der kann aber auch an jedem anderen Tag sonst sein. Es gibt in meinem Job keine Woche, die wie die andere aussieht. Ich arbeite täglich an neuen Artikeln, lerne immer wieder neue Leute und ihre Geschichten kennen. Daraus entstehen Artikel für Print und Online, Videos und Fotos, auch Social Media gehört natürlich dazu. Anrufe, E-Mails und Termine zu Interviews oder Pressekonferenzen sind Alltag. Im Videobereich ist viel Betreuung und Ausbildung für die Kolleg*innen dabei, immer wieder machen wir auch unternehmensinterne Schulungen. 

Auf welches berufliche Projekt bist du besonders stolz?

Zusammen mit einigen Kolleg*innen bin ich verantwortlich für den Ausbau des Videobereichs in den steirischen WOCHE-Geschäftsstellen (redaktionell und Verkauf). Das ist oft mit viel Mühe verbunden, macht aber extrem Spaß, wenn man mit motivierten Kolleg*innen zusammenarbeitet und gemeinsam etwas erschafft. Seit drei Jahren arbeiten wir intensiv am Ausbau und haben auch während Corona (trotz teilweise Homeoffice und Kurzarbeit) Fortschritte gemacht, z.B. haben wir 2020 auch unseren Podcast SteirerStimmen gestartet, mit dem wir vermehrt auch auf Audio setzen. 🎥

Welche Herausforderungen bringt dein Job mit sich?

Du musst zeitlich flexibel sein und dir deine Zeit einteilen können. Nicht nur organisatorisch (ich arbeite mit Listen, um alles im Blick zu behalten), du musst auch lernen, wie viel Zeit du wofür aufwendest und ob eine Story den Aufwand rechtfertigt. Welche Geschichte "gut geht" und welche nicht, kannst du aber trotzdem nie sicher sagen. Da ich praktisch in zwei Abteilungen arbeite, ist Zeitmanagement ein wesentlicher Faktor – den ich natürlich auch nicht immer einhalte. Man muss (auch anderen) klar sagen, was geht und was geht nicht. Und man braucht nicht verzweifeln, wenn man nicht immer alles schafft, das man sich für einen Tag oder eine Woche vorgenommen hat.

Geschichten zu finden ist für Redakteur*innen eine Hürde, die man nehmen muss. Zum Teil des berühmten Netzwerks sollte auch Social Media gehören, dort findet man mehr (Lokal-)Stories als man glaubt. Man sollte mit offenen Augen und Ohren durch den realen wie auch virtuellen Raum gehen und unvoreingenommen gegenüber allem sein. 📲

Was ist der Hauptgrund, warum du deinen Job magst?

Wie gesagt: Kein Tag ist wie der andere. Auch wenn ich weiß, welche Aufgaben mich erwarten, wird es nie langweilig. Ständig lernst du neue Geschichten und Leute kennen, das gibt's wohl nur in wenigen Berufen.

Wo siehst du dich zukünftig?

Mir macht mein aktueller Job sehr viel Spaß und das dürfte sich so schnell auch nicht ändern. Natürlich denke ich immer wieder an die Zukunft und gerade in der Medienbranche gibt es zum Glück ganz viele verschiedene Möglichkeiten. Deswegen lasse ich das gerne auf mich zu kommen. In der ein oder anderen Form will ich aber auf jeden Fall Geschichten erzählen und Leute damit bewegen. 💫

Geschichten zu finden ist für Redakteur*innen eine Hürde, die man nehmen muss.

Kenntnisse, die du dafür brauchst

Wie viel müssen Absolvent*innen bei ihrem Berufseinstieg bereits können?

Praxis ist essentiell, zumindest hat mir mein sehr praktisch angelegtes Studium geholfen. Bevor es Journalismus-Studiengänge gab, wurden die meisten Journalist*innen nicht umsonst direkt in den Medienhäusern "ausgebildet". Das Studium gibt dir sehr viele Werkzeuge und ein nicht zu unterschätzendes theoretisches Wissen. Jede Zeitung, jeder Sender und wohl auch jede PR-Agentur läuft aber anders. Du arbeitest mit vielen Menschen zusammen, die oft auch ganz andere Zugangsweisen haben (z.B. Redaktion vs. Verkauf). Solche Abläufe musst du kennenlernen und verstehen. 

Über welche Kenntnisse / Fächer aus dem Studium bist du heute besonders froh?

Wir haben beim Studium wirklich in allen Medienbereichen gearbeitet:

  • Zeitung (Print und Online) 📰
  • Social Media 👤
  • Blogs 📝
  • Fernsehen 📺
  • Radio 📻
  • Video 📽️

So hab ich überall ein Basiswissen und hab gleichzeitig gemerkt, was mir liegt und was mir taugt. Recherchieren hab ich auf der FH gelernt, auch das Schreiben und Verfeinern von Texten hat mir extrem weitergeholfen.  

Gibt es Kenntnisse, die du heute brauchst, die du dir aber erst aneignen musstest?

Das schon erwähnte Zeitmanagement musste ich mir erst zurechtlegen, weil ich am liebsten fünf Dinge auf einmal mache und trotzdem manchmal einen Antrieb brauch (ich hab mich u.a. auch wegen des fixen Stundenplans fürs FH-Studium entschieden). Für das Produzieren von Videos hab ich mir viel selbst angelernt und tu es nach wie vor. 

Deine Einschätzung zu Bachelor / Master / Doktorat Abschlüssen: Welcher Ausbildungsgrad ist in deinem Bereich unbedingt nötig?

Ich kann sagen, dass mir mein Bachelorstudium alle Werkzeuge für einen Job als Journalisten beigebracht hat. Ein weiterführendes Studium ist für eine Spezialisierung sicher eine gute Lösung. Nötig ist das eher selten, wie gesagt arbeiten in der Branche die meisten ohne Studiumsausbildung (in diesem Fachgebiet). 🎓

Mein Tipp an dich:

Mein Tipp an mein früheres Ich:

Mein Tipp während des Studiums: Das Erlernte vom Studium gleichzeitig in der Arbeitswelt umsetzen zu können, war die perfekte Schule für mich. Dadurch fühlte ich mich selten überfordert, ich bekam immer mehr und mehr Sicherheit, als würde ich mit den Aufgaben wachsen.

Ansonsten: Sei offen für alles und probiere Neues aus. Und wenn du manchmal den Sinn hinterfragst, mach einfach weiter – du weißt nie, wohin es dich führen kann. 😎

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