Jobsuche und deine Einstellung zur Work-Life-Balance: So geht's zusammen

Das richtige Gleichgewicht zwischen Job und Privatleben zu finden, ist nicht immer einfach. Vor allem dann nicht, wenn dir jemand vorschreiben will, wie es für dich auszusehen hat. Letzten Endes kommt es nämlich immer nur darauf an, was sich für dich gut anfühlt – und das kann etwas völlig anderes sein als das, was eine andere Person vorschlägt.

Hast du zum Beispiel auf Lehramt studiert, ist Flexibilität im Job nur sehr eingeschränkt möglich: Du musst zu den Schulstunden da sein und sie vor- und nachbereiten. Auf der anderen Seite weißt du auch immer, wann du Ferien haben wirst.

🗓 Ein solcher Job ist sehr gut geeignet für Menschen mit einem Bedürfnis nach Struktur und Sicherheit. Ähnliches gilt für alle Berufe mit viel persönlichem Kunden*innenkontakt und durch äußerliche Einflüsse vorgegebene Kernarbeitszeiten – um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Sieht für dich Work-Life-Balance eher so aus, dass du möglichst flexibel arbeiten möchtest, gibt es verschiedene Punkte in Stellenanzeigen, auf die du achten solltest. Dazu zählen etwa:

• 🪂 Gleitzeit (freie Zeiteinteilung im entsprechenden Rahmen)
• 🏠 Homeoffice (du sparst den Arbeitsweg und kannst Familie und Job leichter vereinen bzw. bei einem Bürojob überall arbeiten, wo du Internet hast)
• 🍼 großzügige Elternzeitregelung und unternehmenseigene Kinderbetreuung
• 📅 freie Zeiteinteilung (du kannst selbst nachts arbeiten, solange du die Deadlines einhältst und tagsüber angemessen mit Kund*innen kommunizierst)
• ⏱ die Möglichkeit für ein Sabbatical

Extrem flexible Angebote können nur Unternehmen aus bestimmten Branchen anbieten. Sie sind vor allem in Jobs möglich, an denen du viel am Computer arbeitest und kaum andere Hilfsmittel brauchst. Das ist etwa der Fall:

• 🖥 im Software-Development 
• 🗞 bei redaktionellen Arbeiten
• 📲 im Social Media-Management
• 🔍 bei SEO-Spezialist*innen
• 📈 im Controlling
• 🔑 in der Verwaltung
• 💼 im Consulting

In allen diesen Bereichen ist es wichtig, dass du bei Bedarf Kund*innentermine wahrnimmst und gut erreichbar bist. Ansonsten kommt es einfach darauf an, dass du deine Arbeit gut, zuverlässig und pünktlich erledigst.

In Deutschland 🇩🇪 sieht das beispielsweise bereits sehr gut aus – im OECD-Vergleich mit rund 40 Ländern belegen die deutschen Arbeitnehmer*innen den sechsten Platz bei der frei verfügbaren Zeit für Freizeitaktivitäten. Österreich 🇦🇹 liegt ein paar Ränge weiter hinten auf dem zehnten Platz.

Quelle: OECD

Bei einem Bewerbungsgespräch in einem Unternehmen, das größtmögliche Flexibilität bei der Arbeit ermöglicht, hake nach, wie die Abgrenzung zwischen Freizeit und Arbeit ganz konkret aussieht. Wenn du nämlich jederzeit – auch spätabends und um Wochenende – mit einem Anruf rechnen musst, hat das mit Work-Life-Balance nichts mehr zu tun!

Sei dabei selbstbewusst, aber nicht zu forsch. Nachfragen, ob du auch mal früher gehen kannst oder es die Möglichkeit gibt, den Urlaub spontan zu verlängern, kommen im Jobgespräch nicht gut an. Formuliere deine Fragen offener – hier drei Beispiele:

• "Wie sieht der typische Arbeitstag für mich aus?"
• "Welche Zusatzleistungen und Benefits gibt es?"
• "Wie würden Sie die Unternehmenskultur beschreiben?"

Gerade mit der letzten Frage kannst du ausfindig machen, wie die Unternehmen ticken, bei denen du beim Vorstellungsgespräch sitzt.

Wenn es dich stresst, dass du deine Arbeitszeit selbst organisieren und im Blick behalten musst, sind flexible Arbeitszeitmodelle nichts für dich. ❌  Ist dir Spontaneität hingegen das Heiligste, ist das Gegenteil der Fall.

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