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Zu Beginn der Karriere stellt man sich die Rolle der Teamleitung ganz anders vor, als es tatsächlich ist

/ von Oliver Pimas | Head of Data Insights beim Know-Center Graz
/ veröffentlicht am 10. August 2021
/ Lesezeit 6 Minuten

Trotz Studiumsabbruch, erfolgreich im Job als Head of Data Insights. An welchen spannenden Projekten Oliver und sein Team arbeiten, wie lehrreich seine Zeit in einem Data Science Team in London war, welche Fähigkeiten Team Leader wirklich brauchen und wie sich Familie und Karriere verbinden lassen. All das und noch vieles mehr erfahrt ihr im Talto Talk mit Oliver.

Quick-Check: Lebenslauf

  • Studium: Bachelor

    Softwareentwicklung und Wissensmanagement; nicht abgeschlossen

  • Hochschule

    Technische Universität Graz

  • Derzeitiger Job

    Head of Data Insights

Oliver, damit wir dich gleich besser kennenlernen, starten wir mit einem Word-Rap:

  • Auskennen würd ich mich gerne besser in…
    am liebsten überall, aber momentan würden mich Transformers sehr interessieren.
  • Aus der Ruhe bringt mich…
    jemand, der nicht zum Punkt kommt.
  • Das mache ich in meinem Job anders als andere Leute...
    zu 100 % teamorientiert denken und handeln.
  • Wenn Geld kein Thema wäre, was würdest du in deinem Leben machen?
    Rennsport – ganz klar, da es die ideale Symbiose aus sportlichem Wettkampf und technischer Disziplin & Tiefe ist.

▶️ Braucht man einen Studienabschluss, um im Job erfolgreich zu sein?

In meinem Fall muss ich die Frage mit „Nein” beantworten, aber ich rate natürlich jedem, der gerade studiert, sein Studium auch abzuschließen. Jedoch will ich auch dazu sagen, dass man nicht nur mit Studium erfolgreich sein kann, das kann man auch ohne schaffen. Es kommt immer darauf an, wie hoch dein Interesse ist, wie viel Motivation in dir steckt und wie teamfähig du bei bestimmten Aufgaben bist.

▶️ Auf was achtest du bei Bewerber*innen?

▶️ Du bist Head of Data Insights beim Know-Center. Was sind deine Tätigkeiten dort?

Am Know-Center sind wir grundsätzlich viele verschiedene Forschungsteams in den unterschiedlichsten Bereichen, jedoch haben wir auch kleinere Teams, die speziell mit Industriekund*innen zusammenarbeiten – so wie mein Team. Ich leite ein Team von drei Data Scientists, die an verschiedenen Industrieprojekten lösungsorientiert und mit kürzeren Durchlaufzeiten arbeiten.

▶️ Welchen Tätigkeitsbereich möchtest du nie und nimmer hergeben?

Auf gar keinen Fall hergeben möchte ich einerseits die Teamarbeit und andererseits das Arbeiten und Herumtüfteln an Problemstellungen. Oft ist es so, dass man mit größerem Verantwortungs- und Zuständigkeitsbereich nicht mehr direkt in der operativen Ausführungsebene drinnen ist, aber dennoch im strategischen Prozess mitwirkt und sich dabei Lösungswege überlegt. Genau das finde ich so spannend und interessant an meiner Arbeit.

▶️ Durch einen Kunden vom Know-Center konntest du Auslandserfahrung sammeln und warst Teil eines Data Science Teams bei Mendeley in London. Wenn du heute daran zurückdenkst: Was war das prägendste Erlebnis dort?

▶️ Nach deinem Projekt in London, bist du wieder nach Graz zurückgekehrt. Was war der Hauptgrund, dass du dich für diesen Schritt entschieden hast?

▶️ Das Know-Center ist stark in der Forschung vertreten, du arbeitest intensiv mit Industriekunden zusammen. Auf welches Projekt blickst du gern zurück?

Ganz klar: mein allererstes Projekt. Da einfach gesagt, die Lernkurve zu Beginn am steilsten ist. In meinem ersten Projekt habe ich mich am meisten entwickelt und weitergebildet, aber auch mein persönlicher Fortschritt, den ich an mir selbst bemerkt habe, war extrem zufriedenstellend. Bei späteren Projekten hat man diese großen Fortschritte nicht mehr, da man schon routinierter ist.

Bei meinem ersten Projekt haben wir die enzyklopedischen Inhalte von Brockhaus semantisch aufbereitet, mit anderen Werken abgeglichen, generell durchsuchbar gemacht und in weiteren Schritten Produktlinien von Brockhaus und auch Bertelsmann unterstützt.

▶️ Was war ein weiteres spannendes Projekt für dich?

Ein weiteres spannendes Projekt war die Veröffentlichung von Patentschriften – diese, entsprechend der unternehmensinternen Struktur, zu klassifizieren und zuzuweisen. Damit ist gemeint, dass man herausfindet, welche Patente eigentlich die eigene Technologie betreffen und zu welcher Abteilung diese zuzuteilen sind.

▶️ Noch eine Frage zum Thema Leadership: Viele unserer Studierenden können sich vorstellen, zukünftig ein Team zu leiten. Welche Fähigkeiten braucht man um ein Team Leader zu sein?

▶️ Ist Leadership wirklich ein Ziel, auf das man hinarbeiten kann? Wenn ja, wie?

Vermutlich gibt es dafür verschiedene Ansätze – ich persönlich finde es sehr sinnvoll, wenn man an den eigenen Start zurückdenkt, mit welchen Bereichsleiter*innen man zusammengearbeitet hat und deren Verhalten beobachtet. Zusätzlich sollte man versuchen auch einen Perspektivenwechsel zu machen. Damit meine ich, dass man gewisse Situationen nicht nur aus der Ich-Perspektive wahrnehmen soll, sondern sich auch zu überlegen, warum haben meine Vorgesetzten so entschieden, was war deren Intuition und wie wirken diese Handlungen auf meine Kolleg*innen, hinsichtlich Motivation, Produktion und generell auf das Arbeitsumfeld.

Nach dieser Beobachtung sollte man einerseits die Handlungen und Ziele sehen, die derjenige verfolgt, und andererseits kann man auch Schlüsse daraus ziehen, was die nötigen Fähigkeiten sind und wie die Arbeit und der Alltag dann eigentlich aussehen.

Gerade zu Beginn der eigenen Karriere stellt man sich die Rolle der Teamleitung ganz anders vor, als sie tatsächlich ist. Denn in Wahrheit tritt der Leader in den Hintergrund.

▶️ Das Know-Center hat uns verraten, dass du gerade erst stolzer Vater geworden bist. Wie lässt sich deine Rolle als Team Leader mit deiner neuen Rolle als Vater vereinbaren?

▶️ Last but not least: Stell dir vor, du könntest für eine Woche in eine beliebige Rolle deiner Wahl schlüpfen, welche wäre das und warum?

Da kommen wir jetzt wieder an den Anfang zurück: ich würde definitiv in einem Rennteam arbeiten, da es für mich die ideale Kombination ist: Daten zu analysieren, die nötigen Schlüsse zu ziehen – kurz gesagt Daten-Analyse, Technik und Motorräder miteinander zu verbinden, ist einfach die perfekte Mischung für mich.

Vielen Dank für die tollen Insights, Oliver! Zum Schluss vervollständige uns doch noch diese Sätze...

  • Fakten oder Bauchgefühl?
    Fakten, da Daten Fakten sind.

  • Job oder Familie?
    Familie, wenn man ein ausgeglichener Mensch ist und privat alles im Reinen ist, dann strahlt man diese Balance auch im Job aus. Auf Dauer gesehen macht einen nur der Job allein auch nicht glücklich.

  • Kreativ oder Genial?
    Eine kreative Lösung ist genial – daher Kreativität, aber natürlich ist beides unglaublich wichtig.

  • Auslandserfahrungen im Studium oder im Job sammeln?
    Für mich im Job, aber muss nicht für jeden gelten. Gerade in meinem Bereich waren die Aufgaben, denen ich mich in London stellen durfte, irrsinnig spannend.

▶️ Möchtest du den Studierenden und Absolvent*innen noch etwas für ihren zukünftigen Werdegang mitgeben?

Interesse ist das um und auf. Wenn ihr euch ein Studium aussucht, dann eines wofür ihr brennt, denn wenn ich mich für etwas interessiere, dann bin ich motiviert und wenn ich motiviert bin, dann bringe ich bessere Leistung und somit bin ich erfolgreich. 

Im Kern deines Studiums sollen nicht die Potenziale stehen, welche du nach deinem Studium womöglich oder vielleicht erreichen kannst, sondern das, was du gern machst und was dich interessiert. 

▶️ Du willst mehr von Oliver erfahren? 

Hier findest du den Talto Talk in voller Länge. Noch mehr Tipps und Informationen zu Oliver und seinem Arbeitsalltag erhältst du in seiner Absolvent*innen-Story.

Du willst bei Oliver im Team arbeiten und mehr über das Know-Center wissen? Hier erfährst du, welche Jobs beim Know-Center gerade ausgeschrieben sind und welche Specials das Know-Center für Berufseinsteiger*innen bietet. 

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