Green Jobs: Modeerscheinung oder Jobs mit Zukunft?
Das Thema „Klima“ ist seit Jahren nicht nur in Medien und politischen Diskussionen präsent, sondern längst auch in der Arbeitswelt ein wichtiger Aspekt. Mit dem Begriff „Green Jobs“ werben Arbeitgeber*innen seit den 2000er-Jahren mit Berufen, die einen Beitrag zum Schutz des Klimas leisten sollen. Aber sind Green Jobs nur eine aktuelle Modererscheinung oder sind diese Stellen auch auf lange Sicht relevant? Wir haben uns für euch angeschaut, was Green Jobs sind, welche Jobchancen sich auftun, und welche Branchen davon betroffen sind.
Auch wenn viele Unternehmen versuchen, ihr Image mit Green Jobs aufzuwerten, ist nicht jede Stelle, die als solche ausgeschrieben ist, ein Green Job. Die Europäische Union definiert Green Jobs als „Arbeitsplätze, die sich mit der Herstellung von Produkten bzw. Technologien und Dienstleistungen befassen, die Umweltschäden vermeiden und natürliche Ressourcen erhalten.“ Wenn also ein Supermarkt, der Bio-Produkte verkauft, Angestellte sucht, haben diese Angestellten keinen Green Job. Egal ob diese Stelle so verkauft wird. Bei der Jobsuche sollte man daher nochmal überlegen, ob eine Stelle tatsächlich positive Auswirkungen auf die Umwelt hat oder ob ein Job „grüner“ vermarktet wird, als er eigentlich ist.
In welchen Bereichen finde ich Green Jobs?
Kurz gesagt findet man Green Jobs im Umweltsektor. Für eine ausführlichere Beschreibung stützen wir uns auf die Unterteilung von „ecotechnology austria“, einer Plattform des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK):
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erneuerbare Energie & Klimaschutz
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Abfall- & Stromwirtschaft (Ressourcenwirtschaft)
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Luftreinhaltung
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Wasser und Abwasser
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Green Big Data
Also egal, ob du Elektrotechnik, Agrarwissenschaften, Umweltsystemwissenschaften, Wasserbau, Architektur oder Informatik studierst – der Umweltsektor bietet Jobs für Studierende aus den unterschiedlichsten Richtungen. Ein naturwissenschaftlicher bzw. technischer Fokus ist kein Muss. Der Umweltsektor ist ein interdisziplinäres Feld, in dem z.B. auch BWL- oder JUS-Absolvent*innen bei der Abwicklung von Umweltprojekten gefragt sind.
Wie schaut es mit Jobchancen aus?
Da die Auswirkungen der Klimaerhitzung mit jedem Jahr stärker spürbar werden, wird auch die Nachfrage nach Personal in den nächsten Jahren zunehmen. Erhebungen der Statistik Austria zeigen, dass die Zahl der Beschäftigten im Umweltsektor zwischen 2008 und 2018 um 9,1 Prozent gestiegen ist. Das heißt, 2018 waren in Österreich bereits knappe 183.000 Personen in dem Bereich tätig. Der Gesamtumsatz des Umweltsektors ist im selben Zeitraum sogar um 19 Prozent gewachsen.
In ihrem aktuellen Regierungsprogramm bekennt sich die österreichische Bundesregierung zu diversen Fördermaßnahmen, die zum Entstehen neuer Green Jobs beitragen sollen. Dazu zählen u.a. ein „Green Supporting Factor“, bei dem speziell Startups und KMUs im Umweltsektor leichter an Kredite kommen sollen, und eine Sanierungsoffensive für Gebäude, die in den nächsten zehn Jahren zahlreiche Green Jobs schaffen soll.
Haben Green Jobs Zukunft?
Die vergangenen Jahrzehnte haben gezeigt, dass der Klimaschutz uns auch in Zukunft beschäftigen wird. Dasselbe gilt für Green Jobs, die eng mit dieser Thematik verknüpft sind. Neue Technologien, Dienstleistungen und verstärkte finanzielle Förderungen machen die Umweltwirtschaft auch künftig zu einem attraktiven Berufsfeld für nachhaltig denkende Absolvent*innen verschiedenster Studienrichtungen.
Sind Green Jobs aktuell in Mode? Ja. Aber werden sie in den nächsten Jahrzehnten noch relevant sein? Definitiv. Wichtig ist nur, bei der Jobsuche darauf zu achten, ob eine Stelle tatsächlich Auswirkungen auf die Umwelt hat. Ansonsten kann es leicht passieren, dass man in eine Greenwashing-Falle tappt, und das ist in der Regel nicht sonderlich nachhaltig – weder für die Umwelt, noch für die eigene Karriere.
Falls du mehr über Green Jobs und Nachhaltigkeit wissen willst und du dich zufällig in der Baubranche befindest oder Bauingenieurwesen studierst, haben wir einen weiteren spannenden Blogartikel für dich „Building the future: Nachhaltigkeit in der Baubranche".