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Gehalt Gesundheit und Pflege: So viel verdienst du nach deinem Studium

/ von Kerstin Wagner
/ veröffentlicht am 15. Juli 2021
/ Lesezeit 4 Minuten

Gesundheit ist ein hohes Gut: Mehr Wissenschaft im Bereich Gesundheit und Pflege lautet daher die Devise. Deutschland und Österreich folgten diesem internationalen Trend – nicht nur um auf einen europäischen Standard zu kommen, sondern auch aufgrund demografischer Entwicklungen, wie eine alternde Bevölkerung, sowie steigender Anforderungen in der Gesundheitsbranche. Kluge Köpfe sind also definitiv gesucht! Wie sich diese Nachfrage auf dein Einstiegsgehalt auswirkt und welche Skills dich beruflich sowie gehaltstechnisch weiterbringen, erfährst du hier.

zuletzt aktualisiert: 27.01.2023

Die Herausforderung, die den Gesundheits- und Pflegesektor derzeit prägt, ist schnell erklärt: Unsere Gesellschaft altert. Und zwar rasant. Der Anteil der über 80-Jährigen steigt bis 2050 auf 11,5 Prozent der Bevölkerung. Somit hat sich der Prozentanteil verglichen mit dem Jahr 2015 mehr als verdoppelt. Hinzu kommt, dass die "Babyboomer-Generation" innerhalb der nächsten fünf Jahre aus dem Arbeitsleben ausscheidet und in zehn bis zwanzig Jahren ebenso pflegebedürftig sein wird. Laut Prognosen des WIFOs sollen sich die Kosten für Pflege 2025 bis 2050 verdreifachen – damit liegen die öffentlichen Ausgaben für Pflege dann bei neun Milliarden Euro. Mit 95 Prozent ist der steigende Kostendruck einer der größten Herausforderungen in der Gesundheitsbranche – gefolgt von steigenden regulatorischen und gesetzlichen Anforderungen (93 %), Digitalisierung (89 %) und steigenden Anforderungen an die Bindung von Talenten (84 %).

„Wir müssen grundlegend umdenken und an mehreren Stellschrauben gleichzeitig drehen, ansonsten scheitert unsere personal- und kostenintensive Branche an ihrer Finanzierbarkeit oder am Fachkräftemangel“, erklärt Dr. Martina Oldhafer, Leitung Change-Management am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein.

Ob die Einstiegsgehälter von Pflege- und Gesundheitswissenschaftler*innen zur Bindung von jungen Talenten beitragen, haben wir im Folgenden für dich zusammengefasst.

Wie viel verdiene ich im Bereich "Gesundheit und Pflege"?

Ob du dich für Pflegewissenschaften oder Gesundheitswissenschaften entschieden hast – große Unterschiede werden dich bezüglich deines Einstiegsgehaltes nicht erwarten. Das gleiche gilt für studierte Pflege- und Gesundheitsmanager*innen. Dein Gehalt ist somit nicht direkt vom jeweiligen Studiengang abhängig, sondern vom Berufsbild und den einhergehenden Aufgaben- und Verantwortungsbereichen.

🇦🇹 In Österreich zeigt dies auch folgender Überblick der Einstiegsgehälter laut AMS Gehaltskompass:

  • Pflegewissenschaftler*in: 2.950 € bis 3.280 €
  • Gesundheitsmanager*in: 3.020 € bis 3.960 €
  • Pflegemanager*in: 3.020 € bis 3.960 €
  • Prozessmanager*in im Gesundheitswesen: 3.020 € bis 3.960 €

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Das Absolvent*innen-Tracking der Universität Wien aus dem Jahr 2021 liefert darüber hinaus Einblicke in die Gehaltsentwicklung von Absolvent*innen. Demnach liegt das durchschnittliche Gehalt drei Jahre nach Abschluss eines Diplomstudiums in Pflegewissenschaften bei 2.806 € brutto. Im Gesundheitsmanagement kannst du im Bereich Qualitätsmanagement oder Controlling mit etwas Berufserfahrung ein durchschnittliches Bruttogehalt von 3.000 € monatlich erwarten.

🇩🇪An Deutschland erkennt man, dass sich das Gehalt in der Pflegebranche unterscheidet. Hier verdienst du als Pflegehelfer*in durchschnittlich 2.160 € und 2.800 € brutto im Monat. Bei Pflegefachkräften mit Berufsausbildung startet das Bruttomonatsgehalt bei etwa 2.200 €, liegt danach aber häufig höher. Am besten schneiden Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*innen ab. Mit einem Gehalt von 2.400 € bis 3.300 € brutto im Monat, liegen sie deutlich über Altenpfleger*innen beispielsweise.

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Und auch die Branche hat einen Einfluss auf deinen Verdienst. In Pflegeeinrichtungen oder Gemeinschaftspraxen ist dein Gehalt meistens niedriger als in großen Kliniken, Krankenkassen oder der Industrie.

Gehaltsunterschiede ergeben sich auch durch den Grad deiner Ausbildung: So ähnelt der Verdienst von Bachelorabsolvent*innen dem eines diplomierten Krankenpflegepersonals. Mit einem Masterabschluss kannst du ca. 200 € bis 300 € mehr pro Monat aushandeln.

💡 Die Vor- und Nachteile der akademischen Ausbildung im Pflegebereich haben wir in einem eigenen Artikel für dich zusammengefasst.

Wer sich regelmäßig weiterbildet, darf sich natürlich auch über ein höheres Gehalt freuen. Dies führt uns gleich zum nächsten wichtigen Thema für deine Karriere nach dem Studium: Wichtiges Know-how, das deinen Berufseinstieg erleichtert.

Mit drei Jahren Berufserfahrung liegt das durchschnittliche Gehalt von Pflegewissenschaftler*innen bei 2.806 € brutto.

Was müssen Pfleger*innen können?

Für Berufstätige im Gesundheitssektor und besonders in der Pflege ist es wichtig, stets am Puls der Zeit zu bleiben. Weitere fachliche Schwerpunkte kannst du als Gesundheitsmanager*in beispielsweise mit Fortbildungen und Seminaren in den Bereichen Gesundheitserziehung, PR und Kommunikation sowie Ernährungsberatung setzen.

Im Bereich der Pflege bieten sich u.a. diese Themen für Weiterbildungen an:

  • 🧑‍⚕️ Gesundheitsförderung und Krankenpräventation
  • 🩹 Evidenzbasierte Pflege und Betreuung
  • 🌍 Multidisziplinäre und internationale Zusammenarbeit
  • 🤲 Gerontologie
  • 🧑‍🍼 Pädiatrie
  • 🧑‍💻 Pflegeinformatik

Bei der Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten ist betriebswirtschaftliches Know-how neben medizinischen Kenntnissen sehr gefragt. Je nachdem wie groß die Einrichtung oder das Krankenhaus ist, wo du arbeitest, bist du nicht nur für die direkte Arbeit mit den Patient*innen zuständig, sondern auch für Abrechnungen, Kosten-Leistungsrechnung, Wirtschaftlichkeitsanalysen, Personalbereich und Marketingarbeit. Wenn du also Wissen und Erfahrungen aus beiden Bereichen mitbringst, hast du vielversprechende Jobchancen. Analytische Kenntnisse und ökonomisches Verständnis sind wichtig, um die Zusammenhänge im Gesundheitssystem und Krankenhaus zu verstehen.

Allerdings ist Gesundheit und Pflege mehr als nur Hard Skills. Dies zeigt auch eine Untersuchung von Stellenanzeigen. In dieser folgen nach dem wichtigsten Kriterium "Erfolgreich abgeschlossene Ausbildung" (57 %) eine Reihe von Soft Skills:

  • Teamfähigkeit (56 %) ist den Arbeitgebern fast so wichtig wie eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung.
  • Auf Platz drei und vier liegen Einfühlungsvermögen (39 %) sowie Verantwortungsbewusstsein (32 %).

Du möchtest wissen, in welchen Unternehmen du diese Skills anwenden kannst und was dich nach deinem Studium im Bereich "Gesundheit und Pflege" am Arbeitsmarkt erwartet? Das kannst du in unserem Blogartikel "Berufseinstieg Gesundheit und Pflege: Berufsfelder & Jobchancen nach dem Studium" nachlesen.

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