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Bauingenieurwesen: So hoch ist dein Gehalt

/ von Kerstin Wagner
/ veröffentlicht am 24. Juni 2020
/ Lesezeit 3 Minuten

In Österreich ist das Bau-Fieber ausgebrochen und zugleich erreicht die Nachfrage nach Bauingenieur*innen Höchstwerte. Denn als Bauingenieur*in gehörst du zu denen, die immer gebraucht werden. Häuser, Brücken, Straßen & Co – all das wäre ohne sie nicht möglich. Trotz allem soll sich das Gehalt von Bauingenieur*innen im unteren Bereich der Verdienstmöglichkeiten von Ingenieur*innen bewegen. Welches Gehalt du dir als Bauingenieurwesen-Absolvent*in erwarten kannst und warum „Klebstoffe“ und „3D-Druck“ dein monatliches Einkommen verbessern können, verrät dir der Talto-Chancen-Check.

Wie viel verdienen Bauingenieure*innen?

Dass Ingenieur*innen zu den Spitzenverdienern in Österreich zählen, ist kein Geheimnis. Verglichen mit anderen Berufen im Ingenieurwesen, sollst du als Bauingenieur*in im Schnitt allerdings weniger verdienen. Damit du weißt, was das konkret für dich bedeutet, haben wir die wichtigsten Zahlen und Fakten für dich zusammengefasst:

Laut dem AMS-Gehaltskompass verdienen Bauingenieur*innen ab 2.570 € brutto im Monat. Das ist noch kein Grund zur Panik: Die Range deines Einstiegsgehalts kann sich auf bis zu 3.181 € brutto ausdehnen. Gründe für diese große Kluft gibt es viele: Am Anfang deiner Karriere spielt der Abschluss eine große Rolle und auch die Region. Hinzu kommt, dass FH-Absolvent*innen oft weniger verdienen als Absolvent*innen einer Technischen Universität. Eines ist jedoch sicher – desto mehr Praxiserfahrung du vorweisen kannst, desto höher wird dein Einstiegsgehalt aussehen. Als Bauingenieur*in mit Praxis kannst du nämlich mit einem monatlichen Durchschnittsgehalt von 3.033 € bis 5.833 € brutto rechnen.

Die besten Verdienstmöglichkeiten ergeben sich für dich in Wien mit einem durchschnittlichen Bruttojahresgehalt von 44.738 €, währenddessen bildet Kärnten mit 38.769 € das Schlusslicht unter den österreichischen Bundesländern. Eine weitere Schraube an der du bezüglich Gehaltschancen drehen kannst, ist die Wahl des Arbeitgebers. In einem Kleinunternehmen kannst du als Bauingenieur*in etwa 50.000 € jährlich verdienen, in einem Großkonzern können durchschnittlich rund 17.000 € mehr für dich rausspringen. Beachte bei den genannten Zahlen, dass dein Gehalt grundsätzlich vom Kollektivvertrag der jeweiligen Branche abhängig ist.

Darüber hinaus kannst du dein monatliches Gehalt mit entsprechenden Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen verbessern. Mehr dazu im nächsten Abschnitt. 🌟

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Was müssen Bauingenieure*innen können?

Weiterbildung ist im Baubereich absolut unumgänglich. Von der Digitalisierung und den damit einhergehenden 3D-Druck bis hin zur Weiterentwicklung von Baustoffen – diese Liste könnten wir endlos weiterführen und eines wird sofort klar: Als Bauingenieur*in solltest du immer mit der Zeit gehen. Wichtige und aktuelle Zusatzqualifikationen betreffen z.B. diese Bereiche:

  • Gebäudetechnik
  • Baurecht
  • Projektmanagement
  • Digitalisierung (BIM, 3D-Drucker)
  • Nachhaltigkeit (Ökologie, Material- und Bioressourcenmanagement)
  • Weiterentwicklung der Baustoffe

Wer Bauprojekte verantwortet oder anderweitig mit Bauthemen zu tun hat, profitiert von baurechtlichen Kenntnissen enorm. Das Baurecht umfasst alle rechtlichen Normen, die das Bauen betreffen. Durch Kenntnisse in diesem Bereich kannst du baurechtliche Probleme rechtzeitig erkennen und selbst lösen.

Wichtig ist oft der Blick auf das Ganze: Mithilfe von zusätzlichem Know-how in Gebäudetechnik kannst du als Bauingenieur*in neben der Gebäudehülle auch die Gebäudetechnik (Heizung, Warmwasserplanung) in deiner Planung und bei Beratungen berücksichtigen.

Zusatzkenntnisse im Projektmanagement helfen dir, um die Bedürfnisse aller Beteiligten unter einen Hut zu bringen und reibungsloses Schnittstellenmanagement zu gewährleisten. Für schnelleres und günstigeres Projektmanagement im Bauingenieurwesen kann dich auch BIM (Building Information Modelling) unterstützen. Mit BIM werden Bauwerke anhand eines digitalen Gebäudemodells unter Berücksichtigung fortlaufend aktualisierter Daten dargestellt. Expert*innen sind sich einig, dass durch die Digitalisierung das Betreiben von Gebäuden und Anlagen energieeffizienter und kostengünstiger wird. Die am häufigsten benutzen BIM-Programme sind AutoCAD, Revit und ArchiCAD. Da diese Programme ständig weiterentwickelt werden, solltest du dich regelmäßig über Neuerungen informieren. Die Digitalisierung bringt einen weiteren spannenden Trend für dich mit: den 3D-Druck. Mittlerweile wird er in fast jeder Branche eingesetzt. In den USA und China wurden sogar die ersten Häuser mit riesigen 3D-Druckern erschaffen. Trotz des Trends zum 3D-Druck darf die Bedeutung der herkömmlichen Baustoffe nicht unterschätzt werden. Im Bereich der Nano-Technologie brechen beispielsweise spannende Zeiten bezüglich neuer Klebstoffe an. Diese ermöglichen ein Zusammenwirken unterschiedlicher Materialien. Wärmeenergie in der Fassade zu speichern, wird durch spezielle Phasenwechselmaterialien möglich.

Was der Arbeitsmarkt für Absolvent*innen eines Bauingenieurwesen-Studiums abseits von Gehaltsthemen verspricht, kannst du im Blog-Artikel Bauboom als Jobchance für Bauingenieur*innen nachlesen.

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