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Nachhaltiges Handeln ist nicht nur für Öko-Aktivisten und Hippies relevant, sondern auch für alle Unternehmen notwendig

/ von Philipp M.
/ veröffentlicht am 8. Oktober 2020
/ Lesezeit 4 Minuten

Über Kundenfeedback, das besonders motiviert und über historisch gewachsene Prozesse in Institutionen, die eine herausfordernde Aufgabe darstellen können

Hallo, ich bin Philipp und erzähl dir kurz, wie mein Berufsweg nach dem Studium aussah und welche Erfahrungen ich dir weitergeben kann:

Das musst du über wissen

  • Studium: Bachelor & Master

    Industrielogistik

  • Hochschule: Bachelor & Master

    Montanuniversität Leoben

  • Abschlussjahr

    2018

  • Mein erster Job war:

    Ich war während des Studiums bei diversen Firmen geringfügig tätig

  • Das steht jetzt auf meiner Visitenkarte

    Software Entwickler bei einem GIS-Dienstleister (KMU) bzw. Automobilhersteller (OEM) und Masterand, je nach Unternehmen

Berufsalltag: Ein kurzer Einblick für dich

Wie sieht eine typische Arbeitswoche bei dir aus?

Ich arbeite an der Weiterentwicklung und Implementierung einer GIS-Software für Gemeinden und Verbände im kommunalen Umfeld, mit der diese ihre geografisch verteilte Infrastruktur (Wasser, Kanal, Beleuchtung, ...) verwalten.

Meine andere Aufgabe ist die Mitarbeit an einer Strategie und damit verbundenen Maßnahmen, um die CO2-Emissionen in der Transportlogistik zu verringern.

Auf welches Projekt bist du besonders stolz?
Besondere Freude macht mir stets eine Aufgabe, bei der man von fachlichen Expert*innen positives Feedback bekommt. Beim KMU sind es die Kund*innen, die die Software nutzen und uns stets Rückmeldung geben, dass das System in der Praxis verwendet wird und ihnen ihre alltägliche Arbeit erleichtert. Zusätzliche Bestätigung haben wir durch die Nominierung zu diversen Awards (WKO, BMDW) bekommen, worauf man natürlich immer gerne zurückblickt und durchaus stolz sein kann. 🏅

Ich habe meine Masterarbeit für dieses Unternehmen verfasst. Diese Arbeit deckt ein spannendes und sehr entwicklungsreiches Themenfeld ab. Die Aussicht, dass die Arbeit das Potential hat, etwas zur Erreichung gewisser Unternehmensziele beizutragen, motiviert naturgemäß stark.

Welche Herausforderungen bringt dein Job mit sich?
Die Verbindung theoretisch-wissenschaftlicher Erkenntnisse mit den realen Geschäftsprozessen ist oft nicht so trivial, wie erhofft. Viele Prozesse sind „historisch gewachsen“ und es gibt oft einen gewissen inneren Widerstand des Systems gegen Veränderungen. Diesen Widerstand aufzuzeigen und Vorschläge für Veränderungen wirksam an die richtigen Entscheidungsträger*innen und Fachexpert*innen heranzutragen, ist eine spannende, aber auch sehr herausfordernde Aufgabe. Eine – für mich – interessante Erkenntnis ist, dass dies für kleine Gemeinden mit wenigen Mitarbeiter*innen genauso gilt, wie für große Konzerne mit tausenden. 

Was ist der Hauptgrund, warum du deinen Job magst?
▶️Software-Entwicklung: Es sind oft die einfachen Dinge, mit denen man Kund*innen eine Freude machen kann. Solch kleine Veränderungen für den oder die Endanwender*in umzusetzen, macht Freude.

▶️Logistik: Im Gegenzug zu den „kleinen“ Änderungen der Software sind es hier die „großen“ Umstellungen, die es spannend machen: Globale Liefernetzwerke betrachten, planen und optimieren. Aber auch hier sind es oft Details, die große Unterschiede hervorbringen, was durchaus faszinierend sein kann. 

▶️Nachhaltigkeit/CO2-Reduktion: Klimaschutz ist zur Zeit ein gehyptes Buzzword. Dass aber nachhaltiges Handeln nicht nur für Öko-Aktivisten und Hippies relevant ist, sondern für alle Unternehmen notwendig ist, um Resilienz zu erreichen, ist noch nicht ganz in den Köpfen aller Unternehmer*innen angekommen. Diese Veränderung mit voranzutreiben ist meiner Ansicht nach eine wichtige Aufgabe. 

Wo siehst du dich zukünftig?
Bin da sehr offen und lass die Entwicklungen der nächsten Zeit auf mich zukommen! 😃

Mir haben die technisch-naturwissenschaftlichen Fächer besonders viel gebracht, da man in diesen – insofern man sie ernst nimmt – strukturiertes Denken und präzises Arbeiten lernt.

Kenntnisse, die du dafür brauchst

Wie viel müssen Absolvent*innen bei ihrem Berufseinstieg bereits können? 
Meiner Erfahrung nach ist es wichtig, sich mit allen Aspekten des Studiums möglichst gut zu beschäftigen und sich eine breite Wissensbasis anzueignen. Die unternehmens- oder branchenspezifischen Prozesse zu kennen, ist am Beginn nicht entscheidend. Das kann zwar den Start einfacher machen, aber ein starkes Fundament sichert langfristigen Erfolg.

Über welche Kenntnisse / Fächer aus dem Studium bist du heute besonders froh?
Tatsächlich sind es die technisch-naturwissenschaftlichen Fächer, die mir viel gebracht haben, da man in diesen – insofern man sie ernst nimmt – strukturiertes Denken und präzises Arbeiten lernt. 📚

Gibt es Kenntnisse, die du heute brauchst, die du dir aber erst aneignen musstest?
Die Struktur und Abläufe in großen Unternehmen bzw. Konzernen und die situationsbedingt richtige Kommunikation mit Führungskräften und Fachexpert*innen. 

Das hat mich überrascht, dass ich das so oft brauchen werde bzw. gefragt ist:
Das Wissen um die IT. Tatsächlich fällt der effiziente Einsatz von IT vielen noch relativ schwer, was mich persönlich erstaunt hat. Es sind oft einfache, alltägliche Tätigkeiten, bei denen ich unterstützen kann (sei es der Umgang mit Excel, Word, Explorer, etc.). Es hat mich verwundert, dass das in der heutigen Zeit eigentlich noch vorkommt, da dies meiner Meinung nach zu den absoluten Grundlagen gehört. Ich arbeite seit ich 16 bin nebenbei in IT-nahen Unternehmen und hatte deswegen im Studium und auch jetzt wahrscheinlich doch einen kleinen Vorsprung, mit dem ich Kolleg*innen und Mitstudierende des öfteren helfen konnte. 

Deine Einschätzung zu Bachelor / Master / Doktorat Abschlüssen: Welcher Ausbildungsgrad ist in deinem Bereich unbedingt nötig?
In Deutschland ist der Unterschied zwischen Bachelor und Master gefühlsmäßig nicht so groß, wie in Österreich. Ich finde es aber persönlich schon wichtig, den Masterabschluss zu absolvieren, da man damit unumstritten auf Dauer mehr Möglichkeiten hat. 🎓

Mein Tipp an dich:

Mehr und vielfältigere Praktika machen und nicht auf die Dauer des Studiums fokussieren. In dieser Zeit kann man, meines Erachtens nach, sehr einfach sehr viele Tätigkeiten und Branchen für sich selbst „testen“. 😊

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