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Es ist herausfordernd nicht die Geduld zu verlieren, wenn ein Experiment schief geht

/ von Thomas R.
/ veröffentlicht am 19. Oktober 2020
/ Lesezeit 3 Minuten

Über teilweise wochenlanges Arbeiten, das manchmal für „umsonst" schein, die gewonnen Erkenntnisse sich aber meisten doch als nützlich erweisen.

Hallo, ich bin Thomas und erzähl dir kurz, wie mein Berufsweg nach dem Studium aussah und welche Erfahrungen ich dir weitergeben kann:

Das musst du über mich wissen

  • Studium: Bachelor

    Physik

  • Studium: Master

    Physik mit Schwerpunkt Experimentalphysik

  • Hochschule: Bachelor

    Karl-Franzens-Universität

  • Hochschule: Master

    TU Graz

  • Abschlussjahr

    PhD: noch laufend (Beginn 2019)

  • Mein erster Job war:

    Univ. Assistent (ohne Doktorat)

  • Das steht jetzt auf meiner Visitenkarte

    Junior Scientist

Berufsalltag: Ein kurzer Einblick für dich

Wie sieht eine typische Arbeitswoche bei dir aus?

Je nachdem wie viel Messzeiten ich habe, sitze ich entweder an einem Mikroskop und untersuche eine meiner Proben oder sitze an meinem Schreibtisch und werte Daten aus, betreibe Literaturrecherche, lese eben jene Literatur, bereite Vorträge/Poster vor oder diskutiere mit meinen Kolleg*innen diverse Probleme.

Welche Herausforderungen bringt dein Job mit sich?

Eine große Herausforderung ist mit Sicherheit, die Geduld und die Motivation nicht zu verlieren, wenn ein Experiment schief geht oder die Daten nicht das sind, was man sich erhofft hat. Oft scheint es, dass wochenlanges Arbeiten "umsonst" ist, jedoch kann man die gewonnenen Erkenntnisse meistens doch brauchen - aber anders als anfänglich gedacht. Dieser Prozess ist oft schwierig und anstrengend, er macht diese Arbeit aber auch genau deshalb so reizvoll. 

Weiters ist die Selbstständigkeit manchmal eine Herausforderung. Von der Idee über die Literaturrecherche, von den Messungen bis zur Auswertung und den Diskussionen - und meistens mehrmals von vorne - das alles muss geplant und durchdacht sein. Das ist mitunter eine Herausforderung, aber es ist auch schön, wenn man das alles selbst gestalten kann und dafür verantwortlich ist, denn wenn am Ende etwas herausschaut, ist es umso schöner. 🔍

Was ist der Hauptgrund, warum du deinen Job magst?

Ich will geistig gefordert sein und neue Dinge lernen.

Wo siehst du dich zukünftig?

Ich möchte meine Dissertation abschließen und was danach kommt ist noch nicht geplant. 🚀

Ich arbeite derzeit daran, genug Daten und Ergebnisse für meine erste wissenschaftliche Publikation zu sammeln und hoffe, diese bald zu verfassen.

Kenntnisse, die du dafür brauchst

Wie viel müssen Absolvent*innen bei ihrem Berufseinstieg bereits können?

Nachdem ich noch auf der Uni arbeite, könnte man meinen, dass man im Studium eh schon alles Relevante gelernt hat, aber das ist leider nur recht selten der Fall. Es mag Forschungsthemen geben, die nahe an einer Vorlesung oder an einem Seminar dran sind, mein Dissertationsthema ist es, zumindest für mich, nicht. Ich habe davor keine Lehrveranstaltungen zu diesem Thema gehört, weshalb ich mir die notwendigen Kenntnisse selbst beigebracht habe bzw. ständig neue beibringe. Natürlich helfen erfahrene Kolleg*innen sowie die Betreuer*innen. Ich denke, es ist im Doktorat immer so, dass man das meiste Fachwissen nicht im Vorhinein besitzt, sondern es sich während der Dissertation beibringen muss. 

Über welche Kenntnisse / Fächer aus dem Studium bist du heute besonders froh?

Ich kann eigentlich gar keine bestimmten nennen, allerdings sind die Grundlagen Vorlesungen die, aus denen man recht viel mitnehmen kann, denn nun brauche ich Verständnis aus vielen verschiedenen Bereichen und da ist eine gute Basis von Vorteil. Natürlich sind fachspezifische Lehrveranstaltungen, sofern angeboten, von Vorteil, so habe ich es zumindest bei meiner Masterarbeit erfahren dürfen. 📚

Gibt es Kenntnisse, die du heute brauchst, die du dir aber erst aneignen musstest?

Zusammenfassungen von Ergebnissen, Projekten etc. Nicht nur für die Betreuer*innen und Kolleg*innen wichtig, sondern auch für mich selbst. Eine gute Dokumentation und eine regelmäßige Aktualisierung von Zusammenfassungen sind oftmals sehr hilfreich, wenn man etwas nachschauen will oder muss oder wenn man alte und neue Daten vergleichen will. 

Deine Einschätzung zu Bachelor / Master / Doktorat Abschlüssen: Welcher Ausbildungsgrad ist in deinem Bereich unbedingt nötig?

Um ein Doktorat anzufangen, ist meines Wissens nach ein Masterabschluss notwendig. Unterschiede gibt es in der Art der Anstellung, z.B gibt es PhD-Stellen, die einem ganz bestimmten Projekt zugeordnet sind sowie den Unterschied, ob die Position mit oder ohne Lehrauftrag verbunden ist. 

Mein Tipp an dich:

Mehr Zeit in die grundlegenden Lehrveranstaltungen investieren und wirklich nur auf Verständnis lernen - auch wenn das eine längere Studienzeit bedeuten würde.

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