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Neue Umfrage: Hälfte aller Studierenden leidet unter psychischer Belastung

/ von Laura Hartig
/ veröffentlicht am 3. Februar 2022
/ Lesezeit 4 Minuten

Mentale Gesundheit ist wichtig, ist für viele aber noch immer ein Tabuthema. Oft fehlt kostenlose professionelle Hilfe und auch die Corona-Pandemie hat die Situation für Studierende weiter verschärft. Erfahre mehr über das besorgniserregende Umfrageergebnis.

Das Ergebnis des neuen Mental-Health-Barometers zeigt, dass mehr als die Hälfte der Studierenden in 🇦🇹 Österreich und 🇩🇪 Deutschland ihren psychischen Gesundheitszustand als nicht gut bis schlecht einstuft.

Durchgeführt wurde die Umfrage – für die mehr als 2.000 Studierende befragt wurden – gemeinsam von der Studierenden-Service-App Studo und Instahelp, einer Onlineplattform für psychologische Beratung.

Grafik der Studienergebnisse

Die Studie zeigt: Je schlechter die psychische Gesundheit eingeschätzt wird, desto schlechter wird auch die Lebensqualität bewertet.

Hilferuf nach professioneller Unterstützung

Studierende wenden sich bei psychischen Problemen laut Studie im ersten Schritt an Familie und Freund*innen oder versuchen es mit Selbsthilfe durch Internetrecherche oder Bücher. Doch stolze 85 Prozent geben an, unbedingt oder zumindest manchmal professionelle Unterstützung bei mentalen Herausforderungen in Anspruch nehmen zu wollen.

❗️Für viele ist professionelle psychologische Beratung die bevorzugte Lösung – vorausgesetzt aber sie wäre kostenlos.❗️

Der Hilferuf nach professioneller Unterstützung ist groß, doch sie muss leistbar sein und endlich aus dem dunklen Eck hervorgeholt werden. Denn für 7 von 10 ist mentale Gesundheit noch immer ein Tabuthema.

Mentale und körperliche Gesundheit ist für die meisten übrigens gleich wichtig. Das Bewusstsein dafür ist also da.

Grafik von weiteren Studienergebnissen

Hier geht’s zum vollständigen Mental Health Barometer!

Einfluss der Pandemie erschwert das Studieren

Ganze 40 Prozent der Befragten fühlen sich durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie stark oder sehr stark in der Studienleistung beeinträchtigt.

Besonders belastend sind für knapp die Hälfte der Studierenden, die Überforderung bzw. der Arbeitsaufwand im Studium. Als weitere Belastungsfaktoren wurden vor allem der Mangel an sozialen Kontakten, psychische Probleme, aber auch Prüfungen und Einsamkeit genannt.

Grafik über die häufigsten mentalen Belastungen

Wunsch nach mehr Jobsicherheit steigt

Die Unsicherheit der letzten zwei Jahre hat sich auch auf die Jobperspektiven von vielen Berufseinsteiger*innen ausgewirkt. Diese Situation setzt viele zusätzlich unter Druck und kann sich auch auf die mentale Gesundheit auswirken.

Immer mehr Jobeinsteiger*innen sehnen sich nach einem sicheren Arbeitsplatz.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der schwedischen Employer-Branding-Agentur Universum an der zwischen September 2020 und Mai 2021 über 220.000 Studierende aus unterschiedlichen Studienrichtungen und mehreren Ländern weltweit teilgenommen haben.

Der Umfrage zufolge ist das Interesse an risikoreicheren Firmen, wie Start-ups, aber auch an ausländischen Unternehmen und multinationalen Karrieren seit Pandemiebeginn zurückgegangen.

ℹ️ Hol dir Hilfe für die Psyche ℹ️

Es gibt verschiedene Gründe, professionelle Hilfe und Unterstützung zum Thema Psyche in Anspruch zu nehmen. Jedoch stehen betroffene oft einem Dschungel von Informationen gegenüber, was den Weg zur passenden Hilfe erschwert.

👉 Welche Anlaufstellen gibt es, wenn es dir nicht gut geht?

  • Arzt (Hausarzt)
  • Spital (akute Betreuung)
  • Psychologische & psychotherapeutische Hilfe (Gesundheitspsycholog*innen, klinische Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen)
  • Selbsthilfegruppen
  • Suizidpräventionseinrichtungen

📞 Hier haben wir für dich eine Übersicht über Hotlines in 🇦🇹 Österreich zur Bewältigung bei seelischen Belastungen zusammengestellt:

  • Telefonseelsorge: Rufnummer 142 (E-Mail und Chat-Beratung unter www.telefonseelsorge.at)
  • Ö3 Rotes Kreuz Kummernummer: Rufnummer 116 123 (bei allen Sorgen von 16 bis 24 Uhr)
  • Psychotherapeutische Hotlines des Österreichischen Bundesverbands für Psychotherapie (ÖBVP) unter www.psychotherapie.at  
  • Helpline des Berufsverbands Österreichischer Psycholog*innen (BÖP): Rufnummer +43 (0)1 504 8000 (Montag bis Donnerstag von 9 bis 13 Uhr).

📞 In 🇩🇪 Deutschland stehen dir folgende Anlaufstellen zur Verfügung:

  • Anonyme Beratung (persönlich, am Telefon, im Chat oder per Mail) 24 Stunden am Tag, kostenlos aus ganz Deutschland - Tel.: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 bzw. www.telefonseelsorge.de
  • Beratungshotline bei psychischen Störungen - +49 (0)241 803 6777 
  • kostenloses Info-Telefon "Depression" der Stiftung Deutsche Depressionshilfe unter 0800 33 44 533 (erreichbar immer Montag, Dienstag und Donnerstag 13 bis 17 Uhr sowie Mittwoch und Freitag 8:30 bis 12:30 Uhr)

Tipps zum Umgang mit der Corona-Krise

Basierend auf Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), hier ein kurzer Überblick wie du deiner Psyche täglich etwas Gutes tun kannst:

  • Versuche so gut wie möglich deine Tagesroutine beizubehalten.
  • Achte auf deine Gefühle und Bedürfnisse. 
  • Pflege einen möglichst gesunden Lebensstil mit Aktivitäten, die dir Freude bereiten und zu deiner Entspannung beitragen.
  • Bewege dich regelmäßig.
  • Ernähre dich gesund.
  • Halte deine Schlafroutinen ein und sorge für einen guten, ausreichenden Schlaf.
  • Nimm in Krisensituationen Hilfsangebote war.
  • Bleibe in Verbindung mit deinem sozialen Netzwerk z.B. auch über E-Mail, Videochat, Telefon oder soziale Medien.
  • Gehe achtsam mit dem Einholen von Informationen um: Vermeide Nachrichten, die in dir möglicherweise Stress, Angst oder Panik auslösen. 

👉 Du bist nicht alleine! Nimm Hilfe in Anspruch, wenn du diese benötigst und achte auf deine mentale Gesundheit. Auf Instahelp, kannst du einen Selbsttest machen der dir einen Blick auf deine eigene Befindlichkeit gibt. Er ist kostenlos und anonym.

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