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So erklärst du schlechte Noten im Bewerbungsgespräch

/ von Merle Hubert
/ veröffentlicht am 27. Mai 2022
/ Lesezeit 3 Minuten

Zeugnisse über Schul- oder Universitätsabschlüsse gehören zu jeder Bewerbung dazu. Doch das Studium ist nicht immer so rund gelaufen – und so sehen auch deine Noten im Abschluss oder dem Zwischenbericht aus? Das ist den Personaler*innen nicht entgangen und sie konfrontieren dich im Bewerbungsgespräch damit. Doch wie solltest du darauf am besten reagieren?

Dass Zeugnisse bei Bewerbungen nicht unwichtig sind, gilt nach wie vor. Doch schlechte Noten sind auch kein Beinbruch und schon gar kein Karrierehindernis. Nur für etwa ein Viertel der Unternehmen gehören Noten zu den wichtigsten Auswahlfaktoren für eine Berufseinsteiger*innposition. Kein Grund also, sich entmutigen zu lassen.

Grundsätzlich gilt: Vorbereitung ist das A und O. Denn der richtige Umgang mit der Situation ist schonmal die halbe Miete.

Wir haben die wichtigsten Dos and Don’ts für dich: 

Don’ts beim Thema Noten im Jobinterview

1. Rechtfertige dich nicht

Dass die Personaler*innen die schlechten Noten im Vorstellungsgespräch ansprechen, ist kein Angriff auf deine Person. Gehe deshalb nicht direkt in Verteidigungsposition, sondern zeige, dass du die Frage ebenfalls als sachlich berechtigt empfindest. Versuche nicht dich herauszureden, dich für die schlechten Noten zu rechtfertigen oder sogar zu entschuldigen. Stattdessen solltest du selbstbewusst bleiben und unter Beweis stellen, dass du mit Kritik umgehen kannst. 

☝️ Tipp: Vielleicht hilft dir unser Artikel "Wie gehen Sie mit Kritik um? – Wir haben die perfekte Antwort", dich auf eine solche Situation vorzubereiten.

2. Keine leeren Floskeln oder Ausreden

Leere Floskeln wie: "Damit bin ich auch nicht zufrieden" oder "Heute würde ich mehr lernen" solltest du vermeiden. Sie wirken eingeübt und unauthentisch. Auch billige Ausreden haben im Bewerbungsgespräch keinen Platz.

3. Nicht die Schuld auf andere schieben

Keinesfalls nach dem Motto "Es sind immer die anderen schuld, nur nicht man selbst." Dass die schlechten Noten beispielsweise daran liegen, dass der Professor und du kein gutes Verhältnis hatten, solltest du auf jeden Fall für dich behalten. Die Verantwortung für eigene Fehltritte auf andere abzuwälzen ist ein absolutes No-Go.

Übernimm stattdessen die Verantwortung. Viel positiver wirkt es, wenn du selbst zu deinen Fehlern und Schwächen stehst und nicht versuchst, anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben.

Do’s im Vorstellungsgespräch

1. Nenne plausible und nachvollziehbare Gründe

Den Personaler*innen zu erklären, wie es zu den schlechten Noten gekommen ist, ist dein gutes Recht. Nenne aber ausschließlich plausible und nachvollziehbare Gründe, wie etwa längere Krankheitsphasen, Probleme mit dem E-Learning während der Pandemie oder familiäre Zwischenfälle.

Auch fehlende Motivation können Gründe sein. Da macht die Formulierung einen großen Unterschied. Statt: "Ich war während dem Studium ziemlich faul", sagst du besser: "Ich habe etwas länger gebraucht, bis ich gelernt habe, mir meine Zeit selbst einzuteilen und die richtige Lerntechnik für mich entdeckt habe."

2. Zeige dich selbstkritisch und lösungsorientiert

Das allerwichtigste ist offene und konstruktive Haltung. Zeige dich lösungsorientiert und stelle unter Beweis, dass du in der Lage bist aus deinen Fehlern zu lernen und dich verbessern möchtest. Welchen Nutzen konntest du für deine Weiterentwicklung ziehen? Was hast du vielleicht bereits verbessern können? Ein Beispiel könnte etwa ein besseres Zeitmanagements sein.

3. Betone deine Stärken und andere Qualifikationen

Noten sind nicht alles! Halte dich gar nicht erst lange mit den "schlechten" Leistungen auf, sondern betone deine individuellen Stärken. Warum bist du trotzdem genau die*der Richtige für die Stelle? Vielleicht kannst du mit Berufserfahrung, ehrenamtlichen Tätigkeiten oder anderen Qualifikationen, die du gesammelt hast, punkten. Und: Nicht alle Fähigkeiten und Stärken, die du hast, werden benotet. Beispiele sind etwa soziale Kompetenzen, Persönlichkeit, Teamfähigkeit, Hilfsbereitschaft, … – die Liste ist lang.

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Nutze deine Schwächen für dich!

Fehler sind menschlich. Die schlechten Noten lassen sich zwar nicht verstecken oder wegzaubern, aber wenn du dich richtig verkaufst und dich einsichtig sowie lernbereit zeigst, wird es daran nicht scheitern. Mit einer überlegten Strategie und mit einer offenen und konstruktiven Haltung kannst du deine Schwächen sogar nutzen, um Transparenz, Lernbereitschaft, Eigenverantwortung und Motivation unter Beweis zu stellen. 

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