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Was macht ein*e Aktuar*in?

/ von Johannes Striegel
/ veröffentlicht am 13. Oktober 2022
/ Lesezeit 3 Minuten

Wie kommen Versicherungen eigentlich auf die Höhe ihrer Beiträge und wer legt den Rahmen für die Immobilienfinanzierung fest? Auch wenn es für Laien manchmal so scheint: Das passiert nicht willkürlich, sondern nach sehr genauer Analyse und Bewertung – und die nehmen Aktuar*innen vor.

Als Aktuar*in fungierst du als Risikomanager*in: Auf Grundlage deiner Berechnungen und Bewertungen werden von 💼 Versicherungen, 🏦 Banken und 🤑 Investmentgesellschaften Angebote gemacht.

Das heißt, dass du genau den Punkt treffen musst, in dem sich das vorteilhafte Angebot für potenzielle Kund*innen und die Profitabilität für die Arbeitgeber*innen die Waage halten – auch zukünftig. Das ist ganz schön knifflig.

Das sind die Aufgaben von Aktuar*innen

Als Aktuar*in nimmst du mithilfe von Statistiken und Wahrscheinlichkeitstheorien Risikobewertungen vor. Diese Fähigkeit ist vor allem in den folgenden Bereichen wichtig:

  • Versicherungen (hier wird der Job auch "Versicherungsmathematiker*in" genannt)
  • Kapitalanlage
  • Altersvorsorge
  • Bausparen
  • Unternehmensberatung

Die Schwierigkeit ist, dass es um Zeiträume geht, die sich weit in die Zukunft erstrecken. Als Aktuar*in musst du besonders sorgfältig arbeiten und alle Eventualitäten mit einbeziehen. Manche Faktoren sind veränderlich – ein Beispiel ist etwa das gestiegene Risiko von Überschwemmungen auch im Binnenland durch die Zunahme von Starkregen und die daraus resultierende Anpassung der Beitragshöhe für die entsprechende Immobilienversicherung. Klingt komplex – ist es auch.

🔢 👩‍⚖️ 📉 Als Aktuar*in jonglierst du mit Zahlen, während du gleichzeitig die rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte im Auge behältst. Diese beziehst du wie auch den aktuellen wirtschaftlichen Stand deines Unternehmen in deine Berechnungen mit ein.

☝️ Tipp: Ein reges Interesse an Nachrichten – weltweit und regional – kommt dir in diesem Job zugute!

So wirst du Aktuar*in

Als Aktuar*in trägst du eine Menge Verantwortung, deshalb ist eine sorgfältige Ausbildung nötig. Die meisten Aktuar*innen studieren zunächst Mathematik, ehe sie nach dem Studium einen Beruf ergreifen und berufsbegleitend die Ausbildung bei der Deutschen Aktuarvereinigung e. V. (DAV) absolvieren. Sie besteht aus zwei Stufen:

  • 1️⃣ Zunächst erfolgt die Vermittlung des notwendigen Grundwissens, quasi des Handwerkszeugs für Aktuar*innen.
  • 2️⃣ Es folgt die Spezialisierung auf einen Bereich, etwa auf eine bestimmte Form von Versicherung oder auf Bausparmathematik.

Erst 2018 hat es eine große Ausbildungsreform gegeben, im Zuge derer das Thema Risikomanagement mehr an Big Data ausgerichtet worden ist – eine Anerkennung der Tatsache, dass sich gerade Aktuar*innen neuen Technologien nicht verschließen dürfen.

Diese Fähigkeiten brauchst du als Aktuar*in

Auf deinen Berechnungen und Voraussagen beruhen die Entscheidungen, die deine Arbeitgeber treffen – und davon hängt finanziell sehr viel ab. Entsprechend ist es wichtig, dass du einige Fähigkeiten mitbringst:

  • 🧮 Du bist in Mathematik sehr gut.
  • 🧐 Du verfügst über analytisches Denkvermögen.
  • 👓 Du hast einen guten Blick für das große Ganze, ohne dabei einzelne Details aus den Augen zu verlieren.
  • 🧘 Nebenbei ist es sicher auch hilfreich, wenn du über gute Nerven verfügst – nicht, dass dich die Verantwortung um den Schlaf bringt.

Das sind deine Aussichten als Aktuar*in

Deine Aussichten auf einen spannenden Job als Aktuar*in sind aktuell mehr als gut: Der Bedarf steigt, doch sind momentan eher weniger Mathematiker*innen dazu bereit, die Zusatzausbildung zu absolvieren.

Dabei lohnt sie sich finanziell auf jeden Fall: Die große Verantwortung, die du trägst, schlägt sich im Gehalt nieder. 💶 Zum Einstieg kannst du mit 48.000 bis 58.000 € jährlich rechnen, später steigt der Durchschnitt auf rund 80.000 € im Jahr an. Aber auch mehr als 90.000 € sind mit längerer Erfahrung möglich.

Quellen: Gehaltsreporter.de, StepStone, DAV

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