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Unternehmensberatung: Jobchance für Philosoph*innen?

/ von Jessica Braunegger
/ veröffentlicht am 5. November 2020
/ Lesezeit 2 Minuten

Unternehmensberatung klingt stark nach BWL. Dabei ist dieses Berufsfeld in den letzten Jahren durch die steigende Bedeutung von Wirtschaftsethik und Corporate Social Responsibility zu einem attraktiven Berufsfeld für Philosophie-Absolvent*innen geworden. Wir haben uns angeschaut, wie geeignet Philosoph*innen für die Unternehmensberatung sind und wie die Berufschancen aussehen.

Fast alle Studierenden kennen diese Frage: „Und was machst du dann damit, wenn du fertig bist?“ Das trifft auf Philosophie nochmal stärker zu als auf andere Studienrichtungen, weil hier das Berufsfeld nicht eindeutig umrissen ist. Fakt ist, dass Philosophie-Absolvent*innen in der Berufswelt in den verschiedensten Bereichen tätig sind: von Forschung über Erwachsenenbildung bis hin zum Journalismus. Oder eben auch in der Unternehmensberatung.

Sind Philosoph*innen für Unternehmensberatung überhaupt geeignet?

Die 2018 erschienene AMS-Publikation „Jobchancen Studium – Kultur- und Humanwissenschaften“ beschreibt Unternehmensberatung als geeignetes Berufsfeld für Philosophie-Absolvent*innen, insbesondere im Bereich Wirtschaftsethik und Corporate Social Responsibility (CSR).

Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz definiert CSR als „das sozial und ökologisch nachhaltige Handeln von Unternehmen“. Dabei übernehmen Unternehmen Verantwortung für die Auswirkungen ihres Wirtschaftens, die über gesetzliche Vorhaben hinausgeht. Zentral ist also das Prinzip der Freiwilligkeit. Laut AMS setzen CSR-Strategien in den unterschiedlichsten Bereichen an, darunter Personalmanagement, Produktion, Vertrieb und dem Umgang mit Kund*innen und Lieferant*innen.

Unternehmensberater*innen agieren daher in einem sehr breiten Feld und arbeiten meist in interdisziplinären Teams. Gerade hier können Philosoph*innen punkten. Mit ihrem analytischen Denkvermögen und ihrer kritischen Reflexionsgabe und ihrer logischen Argumentationsweise sind sie bestens dafür geeignet, die komplexen Problemstellungen ihrer Kund*innen zu untersuchen und passende Lösungsansätze auszuarbeiten. 💼

Mitgründer*innen diverser großer Unternehmen wie Instagram, LinkedIn und PayPal haben beispielsweise ein Philosophie-Studium absolviert.

Wie sieht es mit den Berufschancen aus?

AMS-Prognosen zufolge bleiben die Beschäftigungschancen für Philosoph*innen in Zukunft recht stabil. Dabei bezieht sich das AMS unter anderem auf den Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Philosophie, Michael Quante. Er stellte fest, dass die Nachfrage an philosophischer Kompetenz bzw. „der Bedarf an praktischer und angewandter Ethik“ steigt.

Auch das Sozialministerium betont auf seiner Website die zunehmende Relevanz von CSR und fördert gezielt diese Sparte. Der Standard berichtete im Vorjahr von einem steigenden Bedarf an Philosoph*innen in den USA, da sich speziell Technologie-Konzerne immer öfter zu ethischen Fragestellungen rund um die Digitalisierung beraten lassen. Mitgründer*innen diverser großer Unternehmen wie Instagram, LinkedIn und PayPal haben beispielsweise ein Philosophie-Studium absolviert. 🎓

Durch das breite Feld ist die Unternehmensberatung für Studierende verschiedenster Richtungen sehr attraktiv. Das führt aber leider auch zu einem hohen Konkurrenzdruck am Arbeitsmarkt. Mit ihrer Ausbildung gelten zum Beispiel BWL-Absolvent*innen als naheliegende Wahl. Daher raten Arbeitsmarkt-Expert*innen dazu, bereits während des Philosophie-Studiums berufsspezifische Zusatzqualifikationen zu erlangen. Auch Praktika seien ein wichtiger Faktor, da man nicht alle Fähigkeiten, die im Berufsleben gebraucht werden, an der Uni erlernen könne.

Ein spannendes Berufsfeld für Absolvent*innen

Eine Karriere in der Unternehmensberatung bietet Philosoph*innen attraktive und vielfältige Berufsmöglichkeiten. Gesellschaftliche Entwicklungen rund um CSR und die Digitalisierung sorgen dafür, dass Unternehmen auch künftig einen Bedarf an Personen haben, die strategische Entscheidungen nach ethischen Aspekten mitgestalten. Mit der hohen Konkurrenz durch Absolvent*innen anderer Studienrichtungen ist es aber sicher nicht verkehrt, bereits während des Studiums Zusatzqualifikationen zu erlangen, um die eigenen Jobchancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

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