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Mehr als nur Blabla: 5 Rhetorik-Tipps für deinen Start in die Berufswelt

/ von Patrick Schlauer
/ veröffentlicht am 17. März 2020
/ Lesezeit 3 Minuten

Greta Thunberg, Martin Luther King und Barack Obama haben eines gemeinsam: Sie alle haben Menschen mit Worten begeistert, berührt und überzeugt. Mit ihren rhetorischen Fähigkeiten haben sie es bis ganz nach oben geschafft. Aber auch wenn du nicht Präsidentin oder Präsident der USA werden willst, kannst du rhetorische Techniken anwenden, um in Bewerbungsgesprächen oder Gehaltsverhandlungen zu überzeugen. Wir zeigen dir, welche Tricks du dir von den Redeprofis abschauen und für deinen Berufsalltag nutzen kannst.

Rhetorik bedeutet so viel wie „Kunst der Rede“ und war eines der Spezialgebiete des Universalgenies Aristoteles. Schon im alten Griechenland wussten die Menschen also, wie wichtig rhetorische Skills für den (beruflichen) Erfolg sind. In den Jahrhunderten danach prägten rhetorische Fähigkeiten die Geschichte maßgeblich, denn viele der berühmten Eroberer, Politiker oder Intellektuellen waren große Rednerinnen und Redner, die ihre Zielgruppen mit Worten begeistern und überzeugen konnten. Auch wenn ihr heute keine fremden Kontinente erobern oder Länder regieren müsst, könnt ihr rhetorische Tricks für eure Bewerbungsgespräche, Präsentationen oder Pitches nutzen. Wie das funktioniert, zeigen euch unsere 5 Talto-Rhetorik-Tipps.

1. Trainiere deine Stimme

Neben den richtigen Inhalten und einer angemessenen Gestik und Mimik ist die Stimme entscheidend für das Gelingen von mündlicher Kommunikation. Die Stimme ist somit Grundvoraussetzung für alle rhetorischen Techniken. Deshalb solltest du vor wichtigen Meetings, Bewerbungsgesprächen oder Networking-Events deine Stimmbänder ein wenig trainieren und – im wahrsten Sinne des Wortes – in Schwung bringen. Dies gelingt dir beispielsweise durch Summen oder Lippenflattern (Pferdeschnauben). Um deine Stimme aufzuwärmen, kannst du auch kurze Gedichte und Zungenbrecher aufsagen oder dein Lieblingslied trällern.

2. Drama, Baby!

Erinnerst du dich noch an den Bereich Literaturgeschichte im Deutschunterricht? Auch wenn du dich damals nicht sonderlich für Goethe, Schiller & Co interessiert hast, kannst du einen Punkt aus dem Lehrstoff nutzen, um rhetorisch sattelfest zu werden: den Aufbau des Dramas.

Hier eine kurze Auffrischung: Die Handlung beginnt langsam und weckt das Interesse des Publikums. Danach steigert sich das Geschehen bis zum Höhepunkt, an dem das Wichtigste vermittelt wird. Dann wird die Handlung wieder ruhiger und endet schließlich, indem sich alle Unklarheiten aufklären. Du ahnst wahrscheinlich schon, wie du dieses Schema für deine Redevorbereitung nutzen kannst. Die Dramentheorie eignet perfekt als Leitfaden, um deine Worte zu planen und zu strukturieren: Zuerst gilt es das Interesse deines Gegenübers zu wecken. Danach kannst du langsam zum wichtigsten Punkt kommen und deinen Standpunkt klarmachen. Lege auch auf das Ende deines Statements, deines Pitches oder deiner Präsentation besonderen Wert und plane einen harmonischen, lustigen oder überraschenden Schluss ein, der alle Unklarheiten beseitigt.

3. Lass Menschen durch deine Worte fühlen, riechen und schmecken

Deine Worte sollten nicht nur gut und überzeugend klingen, sondern möglichst auch alle Sinne deines Gegenübers ansprechen. Das gelingt dir durch eine lebendige, bunte Sprache. Hier ein kleines Beispiel: Wenn du Zahlen und Fakten aneinanderreihst, aktivieren sich im Gehirn deines Gegenübers lediglich die Sprachzentren, die gehörte Wörter entschlüsseln und mit einer Bedeutung belegen. Wenn du allerdings vom „Aroma des Kaffees“ oder dem „Duft einer Rose“ sprichst, wird im Gehirn deines Gegenübers der olfaktorische Cortex aktiviert, der für das Riechen zuständig ist. Erzählst du von der „halsbrecherischen Besteigung der schroffen Felswand“ setzt sich der motorische Cortex in Gang. Zuhörerinnen und Zuhörer können diese Erfahrungen mental durchleben. Das weckt Aufmerksamkeit und macht es für dich als Rednerin oder Redner einfacher, deine Botschaften zu platzieren.

4. Obama macht’s vor

Stellvertretend für alle Redetechniken möchten wir dir hier eine relativ simple, aber sehr effektive Methode vorstellen, um Menschen mit Worten zu überzeugen: die Obama-Methode. Die von Barack Obama geprägte Redetechnik verbindet drei Geschichtenebenen: Story of Self, Story of Us und Story of Now. Eine Präsentation oder ein Pitch nach der Obama-Methode beginnt stets mit der eigenen Geschichte (Story of Self) der Rednerinnen und Redner, in der sie ihre Ausgangssituation schildern und über ihre Motivation sprechen. Danach wird auf die Wünsche, Ängste oder Bedürfnisse einer größeren Community oder Organisation eingegangen (Story of Us). Darauf folgt dann der dritte Teil, in dem die Wünsche und Bedürfnisse dieser Community noch einmal aufgegriffen und in Beziehung zum Thema der Präsentation gesetzt werden. Zuhörerinnen und Zuhörer sollen die aktuelle Relevanz des Themas (Story of Now) erkennen und von den Ideen der Rednerinnen und Redner überzeugt werden.

5. Manchmal ist Schweigen wirklich Gold

Unser letzter Tipp lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Wer gut reden kann, kann auch gut schweigen. In jeder Präsentation und jedem Bewerbungsgespräch solltest du bewusst rhetorische Pausen einsetzen. Diese kurzen Pausen (zwei bis drei Sekunden reichen vollkommen) unterstreichen das Gesagte und geben deinem Gegenüber Zeit, deine Worte zu verarbeiten. Außerdem kannst du dir in diesen Mini-Pausen neue Worte für dein nächstes Argument zurechtlegen. 

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